Ausgerechnet Eifel"Leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen!" Mit ihrem Slogan haben die Münchner viele Nachahmer gefunden - die Wirtschaftsförderer der Nordeifel gehören bis jetzt noch nicht dazu. Warum sollten sie auch: Eifeldörfer im direkten Vergleich zur "Weltstadt mit Herz"? Das ist absurd, das kann nicht gutgehen - oder vielleicht doch?
Bei der Anbindung an den internationalen Luftverkehr lässt die Nordeifel überraschenderweise München deutlich hinter sich. Die Fahrstrecke vom Haus Wackerberg bis zum Terminal 1 des Flughafens Köln/Bonn Konrad-Adenauer ist locker in 50 min. zu schaffen – aus der Münchner Innenstadt zum Franz-Josef-Strauß Airport kann das schwierig werden. "Mord mit Aussicht": Verbrechen als Standortfaktor?
Auch auf der dunklen Seite der Gesellschaft hat die Region in den letzten Jahren deutlich Boden gut gemacht: Gemeuchelt wird in der Eifel literarisch seit 1989 (Eifel-Krimi), in der Realität natürlich schon wesentlichen länger.
Zwar haben die Münchner Bavaria-Studios noch keinen Ableger in der Eifel gegründet, dafür schicken die Sender aus den benachbarten Großstädten Köln (WDR, RTL-Gruppe) und Mainz (ZDF, SWR) regelmäßig ihre Location Scouts und Kameraleute. So sind in den letzten Jahrzehnten weit über 100 Film- und TV-Produktionen entstanden, die entweder ganz oder teilweise in der Region abgedreht wurden. |
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Zukunftsinitiative
Im Vergleich zum »Isar Valley« fällt die Anzahl von High-Tech Unternehmen in den Tälern von Ahr und Rur, Urft und Olef recht überschaubar aus. Aber daran könnte sich ja - mit Hilfe der Zukunftsinitiative Eifel und eines eigenen Technologieatlas für die Region - in der Zukunft etwas ändern.
Die Investition von Elon Musk hat sich für die Eifel auch bei der Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 ausgezahlt: In vielen Orten des Ahrtals waren Strom, Festnetz und Mobilfunk für Tage oder sogar Wochen ausgefallen. Hidden Champions
Relativ unbekannte Unternehmen, die in ihrer Branche zu internationalen Marktführern geworden sind, werden als "Hidden Champions" bezeichnet. Es handelt sich meist um inhabergeführte, mittelständische Unternehmen, bodenständig aber weltoffen. Tief unter der Erde
Ein paar Jahrhunderte zurück, und die Eifler hätten bei dem Vergleich noch besser dagestanden:
Das emsige Treiben führte zwar zur Dezimierung der Laubwälder und zu einer beachtlichen Umweltverschmutzung, aber das hat mangels gültiger Feinstaubverordnung aus Brüssel damals wohl niemanden interessiert. Trikottausch
Nicht nur im Bergbau und bei der Metallverarbeitung konnte sich die Nordeifel in der Vergangenheit als eine der führenden Wirtschaftsregionen positionieren, sondern auch bei der Tuchproduktion. Der Stoff für die Bundesliga-Trikots wäre im 18. Jahrhundert eher aus Monschau als aus München gekommen.
Die Standortmarke Eifel soll das Lebensgefühl von etwa einer Million Menschen zwischen Köln, Koblenz, Trier und Aachen widerspiegeln. |
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Unter diesem Titel berichtet die Lokalpresse von einem sensationellen Fund:
Einen Haken muss die Sache aber doch haben: Leben & lernen Heute sind industrielle Arbeitsplätze in der Region nicht unbedingt im Überfluss zu finden, günstige Immobilien dagegen schon: Zum Preis einer besseren Gartenlaube in München erhält der Investor ein gut ausgestattetes Einfamilienhaus in der Nordeifel. Während die Münchner Stadtverwaltung in absehbarer Zeit kaum noch Flächen für den Wohnungsbau ausweisen kann und statt dessen auf das Umland verweist, werben die Bürgermeister von Kall, Blankenheim oder Schleiden händeringend um Neubürger, um Landflucht und demografischen Wandel aufzuhalten. Durchaus erfolgreich waren sie bereits bei der Ansiedlung von Bildungseinrichtungen: So besitzt das Berufskolleg Eifel in Kall inzwischen einen eigenen Ausbildungsgang zum staatlich geprüften Betriebswirt in der Fachrichtung Tourismus, die Fachhochschule für Rechtspflege NRW hat ihren Sitz in Bad Münstereifel, und die Rheinische Fachhochschule baut in Schleiden zwei Studiengänge für Betriebswirte und für Wirtschaftsingenieure auf. WDR-Wissenschaftsredakteur und Moderator Ranga Yogeshwar hat den Geheimnissen der Eifel eine eigene Sendung in der Reihe »Quarks & Co« gewidmet. "Arm, aber sexy"
Klaus Wowereit, Berlins regierender Bürgermeister von 2001 bis 2014 und immer gut für einen coolen Spruch, charakterisierte so die Lage der Bundeshauptstadt in den Jahrzehnten nach der Wende. Gleichzeitig verantwortete er als Aufsichtsratsvorsitzender (2006 - 2013) das "Milliardengrab" des Flughafens Berlin Brandenburg: Der Neubau sollte ursprünglich 1,9 Milliarden Euro kosten; Punktlandung war dann bei gut 7 Milliarden Euro. |
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Fit for FunEifel Roadrunners Auch beim Sport können die Eifeler ein Stück weit mithalten. Zugegeben - große Chancen, den Bayern die Lederhosen auszuziehen, haben die Kicker vom Kaller SC wohl nicht (zur Zeit Bezirksliga 3).
Durchaus selbstbewusst treten die Eifler dagegen in gewissen Randsportarten an: Krewelshofer Kürbis-Regatta
Kürbisse sind nicht nur zum Essen da - finden jedenfalls die Eifler! Bei der jährlichen Krewelshofer Kürbis-Regatta in Mechernich-Obergartzem werden Riesen-Kürbisse zum Boot. Wagemutige Kanuten paddeln in ausgehöhlten Kürbissen auf dem Krewelshofer See um die Wette. Die Boote werden aus Kürbis-Riesen des Erlebnis-Bauernhofs an der B266 geschnitzt und wiegen zwischen 250 und 350 Kilogramm. Gefahren wird Mann gegen Mann und Frau gegen Frau. Die acht zeitschnellsten Kanuten gehen ins Viertelfinale, dann geht es im K. O.-System weiter. Schlammbad gefällig?
Nicht wenige Eifler sehen in Mülltonnen-Rennen ein harmloses Freizeitvergnügen für Warmduscher. Die Harten unter ihnen trainieren längst für das "Tough Mudding", wie bestimmte Extrem-Hindernis-Läufe von den Eingeweihten genannt werden, die u.a. in Euskirchen, auf dem Nürburgring oder am Schloss Wachendorf bei Mechernich ausgerichtet werden. Western Style
Bergbuir, eine aufstrebenden Gemeinde, die zur Stadt Mechernich gehört, profiliert sich seit knapp 20 Jahren mit einer Sportart, die man eher in den Prairien Nordamerikas verorten würde - dem "Hufeisenzielwurf". Cardio-Training
Wer eher in einer der Breitensportarten Kalorien verbrennen will, findet zum Wandern, Joggen, Radfahren, Reiten und Schwimmen ähnlich viele Gelegenheiten wie die Oberbayern. Die haben dann wiederum beim Wintersport die Nase vorn: Eifeler Skigebiete wie der "Weiße Stein" (650 m) oder der "Schwarze Mann" (750 m) sind nicht wirklich schneesicher und besonders rasante Abfahrten haben sie auch nicht aufzuweisen.
Für Zeitgenossen, die überflüssige Pfunde lieber geschützt von Wind und Wetter abtrainieren wollen, hat sich bereits in den siebziger Jahren direkt am Fuß des Wackerbergs ein Indoor-Sportpark angesiedelt. Wurde in den Anfangsjahren überwiegend Hallentennis und Squash angeboten, hat sich der Aktivpark längst zu einer umfassenden Fitness- und Wellness-Anlage gemausert, die neben dem einschlägigen Gerätepark auch Sauna und Ernährungsberatung anbietet. Gleich nebenan können sich die kleinen Racker im Kinder Abenteuerland "aktivi" austoben. Böller-Bernd und die Alphornissen
Fitte Eifeler verstehen zu feiern, und das tun sie häufig, wenn auch etwas kleinteiliger als die Münchner – statt Oktoberfest eben Kirmes, Schützenfest und Eifeler Karneval. Der Münchner Bussi-Bussi-Schickeria setzen sie den rustikaler Eifeler Charme entgegen, dem Paulaner Weizenbier das Eifeler Landbier oder das Gemünder Spezial, die beide am Fuß des Wackerbergs gebraut werden, genau wie das Steinfelder Klosterbier. Wer behauptet, dass man schräge Sitten und Gebräuche vorwiegend bei Deutschlands Südstaatlern antreffe, hat wahrscheinlich noch nie von "Böller-Bernd" gehört. Seit über zehn Jahren hallen an Heiligabend in Nettersheim Schüsse durch das Tal, und diese lokale Tradition können weder Schneeverwehungen noch Orkantiefs verhindern. Deutlich melodischer, aber ähnlich widerstandsfähig gegenüber der Witterung, läuten einige Kilometer entfernt die "Alphornissen" das Weihnachtsfest ein, das Alphorntrio aus Blankenheim. Na gut, auch die Eifler holen sich ein paar Anregungen von außerhalb... Kir Royal
Zugegeben: die Promi-Dichte der Eifel ist - im Gegensatz zur "Weltstadt mit Herz" - sympathisch gering. Ein Baby Schimmerlos, Klatschreporter in Helmut Dietls TV-Serie "Kir Royal" (1986), müsste für den Eifelteil des Kölner Stadtanzeigers oder der Kölnischen Rundschau das Ressort wechseln. Nobelherbergen von der Größe und Klasse eines "Bayerischen Hofs", sein bevorzugtes Revier auf der Jagd nach Indiskretionen, wird er in der Region nicht finden. Die Hoteliers vor Ort bedienen ja auch eine völlig andere Klientel: Wanderer und Biker, Wochenendausflügler und Kurzurlauber. |
Sport & Wellness
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VerkehrAnfahrt PKW
über die A1/A61 oder A 553 bis zum Kreuz Bliesheim, weiter die A1 Richtung Euskirchen, Trier, danach 3. Abfahrt (Nr. 111) „Wißkirchen, Kommern, Obergartzem“. Entfernung zum Wackerberg
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Fahrtroute mit Google Maps berechnen Stadtplan anzeigen Radarfallen in der Region: |
Bus & Bahn Die Münchner bekamen aus Anlass der Olympischen Sommerspiele 1972 ein S-Bahn-Netz. In der Eifel - wie in vielen anderen Teilen Deutschlands - wurden seit dieser Zeit viele regionalen Bahnstecken stillgelegt. In den letzten Jahren hat man einige davon, nicht zuletzt aus touristischen Überlegungen, wieder in Betrieb genommen, und so ist die Nordeifel mit Bussen, Bahnen und Sammeltaxis gut erschlossen. Seit dem Frühjahr 2017 spendiert der Kreis Euskirchen seinen Gästen sogar einen eigenen Wanderbus, der an Wochenenden und Feiertagen viermal täglich interessante Punkte des Eifelsteigs und anderer Partnerwege anfährt. Eine Haltestation am Haus Wackerberg - nur ein paar hundert Meter vom Eifelsteig entfernt - konnte in der Planung leider nicht durchgesetzt werden ... Schienen Kall liegt an der Eisenbahnstrecke Köln - Trier und besitzt einen eigenen Bahnhof (nur ca. 5 Fahrminuten vom Wackerberg entfernt) mit zwei Verbindungen stündlich in die Metropolregion Köln vom frühen Morgen bis nach Mitternacht. Damit sind Dom, Philharmonie und Museen nur eine Stunde Bahnfahrt von Kall entfernt. Koelnmesse, Odysseum und Kölnarena – pardon, Lanxess-Arena – liegen fußläufig eine Bahnstation weiter auf der anderen Rheinseite ("Schäl Sick"). • Die günstigste Verbindung von jeder Bus- oder Bahnhaltestelle in der Region Köln/Bonn berechnet die Datenbank des VRS (Verkehrsverbund Rhein-Sieg). • Zuganschlüsse aus ganz Deutschland nach Kall ermittelt die Reiseauskunft der Bahn. • Wer aus Düren oder Jülich anreist, wählt die Fahrt mit der Rurtalbahn. Die pittoreske Strecke endet in Heimbach am Rursee (etwa 20 Autominuten vom Wackerberg entfernt) und wurde 1993 vom privaten Anbieter Dürener Kreisbahn wieder in Betrieb genommen.
• Seit Anfang Juni 2004 ist die Oleftalbahn reaktiviert worden: An den Sonn- und Feiertagen von Ende Mai bis Anfang November verbindet sie die Orte Kall und Hellenthal entlang der Urft am Fuß des Wackerbergs und der Olef im Schleidener Tal.
• Auch die Ahrtalbahn ist durch die Flut stark in Mitleidenschaft gezogen worden und wurde Ende 2021 zwischen Remagen über Ahrweiler bios nach Walporzheim wieder eröffnet. • Die Bördebahn verkehrt seit Ostern 2015 an Wochenenden und Feiertagen im Dreistundentakt zwischen Euskirchen und Düren, die Fahrzeit beträgt etwa 60 min. |
Bahnhof Kall: Reiseauskunft:
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Mit der Dampflok durch die Eifel Ein besonders Erlebnis für alle Eisenbahnfans bieten Fahrten mit Dampflok oder historischem Schienenbus durch die Eifel. Waggons und Locks gehören privaten Vereinen, deren Mitglieder sie in jahrelanger Arbeit in Stand setzen und sie der Öffentlichkeit stolz auf landschaftlich besonders schönen Strecken präsentieren - oft jeweils nur ein- oder zweimal im Jahr. Folgende Strecken in der Eifel sind für solche Fahrten besonders beliebt: Einen verbindlichen, langfristigen Fahrplan veröffentlicht die Ahrtalbahn und der Vulkan-Express. Die Vereinsfahrten werden einige Wochen im voraus in der Lokalpresse angekündigt oder auf den entsprechenden Internetseiten.
Wer historische Bahnen ein paar Nummern kleiner vorzieht, wird auf der Modellbahnwelt Arstecnica in Losheim, direkt an an der belgischen Grenze (ca. 25 Autominuten vom Wackerberg entfernt), bestens bedient. |
Museumsbahnen
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Radtouren
Die Eifellandschaft erschließt sich dem Radfahrer durch ein flächendeckendes Netz an hervorragend ausgebauten Radwegen. Alle Strecken sind einheitlich und durchgängig ausgeschildert und touristische Informationstafeln erläutern Sehenswertes an den Wegen. Ein wenig Kondition ist für die meisten Strecken schon erforderlich, schließlich müssen beträchtliche Höhenunterschiede überwunden werden. Das gilt besonders für solche Radausflüge, die vom Haus Wackerberg beginnen (und dort enden), das nahe der Bergkuppe auf 500 m Höhe liegt. Mountainbike Für Mountainbike-Fahrer stellt das natürlich keine besondere Herausforderung dar - ganz im Gegenteil, Höhenunterschiede sind das Salz in der Suppe! So gibt es in der Nordeifel entsprechend viele Routen und um den Rursee sogar einen Mountainbike-Marathon. Nahe Simonskall in der Gemeinde Hürtgenwald wurde ein Mountainbike-Park mit fünf verschiedenen Abfahrten angelegt. Neben zwei Downhill-Strecken mit unterschiedlichem Anspruch wurde ein Freeride, eine Sprunglinie und ein Flowtrail in das Gelände integriert. Geführte Mountainbike-Touren durch die Eifel bietet "eifelonbike" an, zum Beispiel zum Radioteleskop nach Effelsberg, ins obere Ahrtal oder "Auf den Spuren der Ritter". Auf ihrer Homepage werben die Veranstalter mit der landschaftlichen Vielfalt der Eifel, ausgedehnten Wäldern, bizarren Felsformationen und wilden Gewässern. Mehrtägige Camps - darunter auch spezielle Wochenendkurse "only for ladies" - finden in der Süd- und in der Kalkeifel statt. Freifahrt Eifel, eine Initiative der Kreise Düren und Euskirchen, bietet 20 Mountainbike-Routen mit insgesamt über 500 km Fahrspaß. Gekennzeichnet in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, unter Angabe der Höhenmeter, Wegbeschaffenheit und Gesamtlänge, ist hier für Jeden etwas dabei. Eine Mischung aus seichten Asphaltwegen, Schotterwegen und steilen, holprigen Single-Trails bietet dem gemütlichen, sportlichen oder actionverliebten Mountainbiker die Möglichkeit, die Eifel und ihr Umland auf dem Rad zu entdecken. e-Bike
Etwas andere Prioritäten setzen die Nutzer von e-Bikes oder Pedelecs, für die es inzwischen eine ganze Reihe von Ausleihstationen in der Nordeifel gibt: Sie wollen die Eifel-Landschaft eher kräfteschonend genießen. Nicht auf das ruhige Dahingleiten in der Natur - aber auf die eigene Muskelkraft - verzichten die Teilnehmer von Segway-Touren, wie sie rund um Monschau angeboten werden. Wer im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis und mindestens 15 Jahre alt ist (und nicht schwerer als 118 kg), kann das "elektrisch angetriebenes Einpersonen-Transportmittel mit nur zwei auf derselben Achse liegenden Rädern" (so die exakte Definition) für eine geführte Tour ausleihen.
Fahrradfahren auf Schienen? Ja, das geht, und zwar mit Hilfe einer "Draisine" (auch "Railbike" genannt), definiert von Wikipedia als "ein meist vierrädriges oder dreirädriges Bahndienstfahrzeug, das mit Muskel- oder mit Motorantrieb ausgestattet, als Hilfsfahrzeug zur Inspektion von Eisenbahnstrecken sowie zum Transport von Arbeitern und Werkzeug verwendet wird." |
Infos:
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Wanderwelt der Zukunft Deutsche Wanderregion mit fünf Buchstaben? Stimmt – die Eifel. Kein anderer Teil Deutschlands vermarktet sich so lange (und immer noch recht erfolgreich) als Destination für Ausflügler, Wander- und Trekking-Touristen. Einen maßgeblichen Anteil daran hat der Eifelverein mit Sitz in Düren, der bereits 1888 gegründet wurde – damals jedoch eher als Selbsthilfe-Initiative gegen den wirtschaftlichen Niedergang der Region auf Grund des langsamen Untergangs der Eisen- und Montanindustrie (da war man dem Ruhrgebiet ein Jahrhundert voraus), rückständiger Landwirtschaft und in der Folge Armut und Abwanderung. EifelSpuren und EifelSchleifen
Auf ein neues Wandererlebnis konnten sich Eifel-Besucher im Frühjahr 2020, rechtzeitig nach dem ersten »Corona-Lockdown« einrichten: Eifelsteig
Absolutes Highlight im Streckennetz ist der "Eifelsteig", der 313 km lange Fernwanderweg zwischen Trier und Aachen. Die Route führt durch den Nationalpark – und über den Wackerberg! Wanderfreunde haben sich bundesweit für den Eifelsteig als "Deutschlands schönsten Wanderweg 2015" ausgesprochen.
Ganz auf Wanderer eingestellt sind auch die Bahnen in der Eifel. Das gilt nicht nur für die Hauptstrecke Köln - Trier, sondern auch für die Oleftalbahn, die sonn- und feiertags von Mai bis November quasi um den Wackerberg herumfährt – von Kall bis nach Hellenthal im historischen Schienenbus. Eifel-Blicke "Der Weg ist das Ziel", heißt es immer. Mal ganz ehrlich - eine kleine Belohnung am Ende einer Wanderung kann auch nicht schaden, je nach persönlicher Präferenz beispielsweise eine Eisdiele oder ein atemberaubender Ausblick. So etwas ähnliches mögen sich die Verantwortlichen vom Deutsch-Belgischen Naturpark vor ein paar Jahren gedacht haben, als sie insgesamt 45 Aussichtspunkte der Region mit Panoramatafeln und Sitzgelegenheiten ausgestattet haben. Die meisten von ihnen sind sogar barrierefrei zu erreichen. Wildnis-Trail
Ein außergewöhnliches, viertägige Wanderangebot wurde in den Jahren 2004 bis 2007 entwickelt: Der Wildnis-Trail führt mit einer Länge von 85 Kilometern einmal quer durch den Nationalpark Eifel. Auf vier Tagesetappen mit 18 bis 25 Kilometern Länge können ambitionierte Wanderer sämtliche Landschaften des Nationalparks erleben. Das sind Narzissen-Wiesen und Nadelwälder im Süden, eine Seenlandschaft im Herzen des Großschutzgebietes, weites Grasland auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Vogelsang und naturnahe Buchen- und Eichenmischwälder im Norden des Nationalparks. Trekking - das bedeutet Wandern mir Rucksack und Zelten mitten in der Natur auf abgeschiedenen Lagerplätzen. Seit dem Frühjahr 2016 ist dieses besondere Natur-Erleben auch im Naturpark Hohes Venn-Eifel möglich. Für 10 Euro je Zelt und Nacht kann der Naturlagerplatz im Internet gebucht werden; mit der Bestätigung werden die genauen GPS-Koordinaten und eine Wegbeschreibung per Email versandt. Geocaching
- ist eine moderne Form einer Schatzsuche bzw. Schnitzeljagd. Ausgestattet mit einem GPS-Empfänger und den Koordinaten eines "Schatzes" aus dem Internet kann man die Schätze finden, die jemand anderes an ungewöhnlichen Plätzen versteckt hat. Schlammschlacht
Seit Ende April 2019 warten 25 Hindernisse zum Kriechen, Klettern, Springen oder Laufen auf die (eher jungen) Besucher: Klettern OK, wer einen 3000er bezwingen will, wird sich nicht unbedingt in der Eifel umschauen - da sind die Münchner einfach näher dran. Aber mit Hochseilgärten wie in Hürtgenwald oder Nettersheim müssen sich Kletter-Fans auch nicht unbedingt zufrieden geben: Die Massive aus leuchtendem Buntsandstein bei Nideggen sind für sie ein echtes Paradies. Etwa 200 verschiedene Routen können in der Rureifel erklettert werden, darunter die senkrecht aufragenden Felsen wie Hirtzley, Effels oder Hinkelsteine. Das Mekka für Risskletterer liegt dagegen in der Vulkaneifel: Die Landschaft ist geprägt von den vulkanischen Ausbrüchen der letzten 50 Millionen Jahre. Im Landkreis Mayen-Koblenz ist in einigen Gruben und Steinbrüchen harter, klettertauglicher Basalt freigelegt worden, der bei Ettringen und Kottenheim wohl das größte „vulkanische“ Klettergebiet Deutschlands bildet. Typisch sind die vielen Risse, Verschneidungen und Kanten, die bei der Bildung der Basaltsäulen entstehen. Hunderte von Routen bis 30 Meter warten hier und finden immer mehr Zuspruch, nicht nur unter Rissfreunden.
Auf dem neuen Burgen-Klettersteig in Manderscheid wartet ein einmaliges Natur- und Abenteuer-Erlebnis: "You never walk alone!"
Sie wandern nicht gerne allein, aber Freunde und Familie zeigen die rote Karte und verbringen das Wochenende lieber als "couch potatoes"? Dann sind Eifelverein und Nationalpark mit ihren geführten Wanderungen die ersten Ansprechpartner. Sie verbinden Natur- mit Gruppenerlebnis, gesunde Bewegung in der frischen Luft mit herrlichen Landschaftsausblicken und fundierten Informationen zu Flora und Fauna. Besonders beliebt sind die Ausfliege mit den Nationalpark-Rangern, zum Teil auf ausgewiesenen barrierefreien Routen. Vierbeiner als Wanderbegleiter sind eigentlich ein alter Hut. Wenn sie allerdings deutlich größer daherkommen als der gemeine deutsche Schäferhund, erregen sie immer noch Aufmerksamkeit: Trekking mit Tieren gilt als "entschleunigend" und heilsam für gestresste Städter. Einen besonderen Reiz haben Esel, Lamas und Alpacas als Wegbegleiter, wie sie in Nettersheim oder Bongard (Vulkaneifel) angeboten werden. Solche Touren bieten natürlich einen besonderen Reiz für Kinder. Die dürfen dann ausnahmsweise auch mal aufsteigen... Trüffelhunde Wer den Ausflug in die Eifel dazu nutzen will, dem eigenen Vierbeiner (und das sind wohl in den seltensten Fällen Esel, Lama oder Alpaca) bessere Manieren beizubringen, sollte einmal bei der Hundefarm "Eifel" nahe Bad Münstereifel vorbeischauen. Auf dem 10.000 qm großen, komplett eingezäunten Areal lernen Menschen, Hundeverhalten richtig einzuschätzen, frei nach dem Unternehmensmotto "Vorsprung durch hauseigene Verhaltensforschung". Erziehungsprogramme - nicht nur für Herrchen und Frauchen - und eine Hundepension werden natürlich auch angeboten.
Wie wäre es denn - alternativ zum Benimmtraining - mit einer Ausbildung zum "Trüffelhund"? Ski & Rodeln (manchmal) gut
Wandern kann man bekanntlich bei (fast) jedem Wetter, und sollte es bei Kälte und Schnee allzu beschwerlich werden, so bieten zwei kleine Wintersportgebiete rund um Hellenthal (Udenbreth/"Weißer Stein" und Hollerath)
Ein paar Kilometer weiter südlich, bereits in Rheinland-Pfalz, präsentieren sich zwei Skigebiete bei Prüm ("Schwarzer Mann", "Wolfsschlucht") noch eine Nummer größer und vor allem etwas schneesicherer, liegen sie doch um rund 100 m höher (ca. 700m). |
Wandern / Trekking:
mit Tieren :
Geocaching :
Klettern:
Wintersport:
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Reiten
Wander- oder Westernreiten, auf Isländern oder Dartmoor Ponies, oder vielleicht doch lieber Fahren im Planwagen oder in der Kutsche? Südlich von Hillesheim in der Vulkaneifel, ca. 50 km vom Wackerberg entfernt, hat sich ein Zentrum für Western-Reiten und Lasso-Werfen etabliert - allerdings ohne Cowboyhut, Westernstiefel oder Rädchensporen. In mehreren Betrieben wird dort Western-Gebrauchsreiterei und das "Ranch Roping" (wie der Umgang mit dem Lasso im Orginal eigentlich heißt) gelehrt.
Eine Reihe von Reiterhöfen (auch in Kall) bietet neben Reitstunden für Anfänger und Fortgeschrittene, Voltigierstunden und geführte Ausritte an. Das gilt beispielsweise auch für die Reitanlage Lindenhof in Nettersheim-Zingsheim mit Reit- und Kutschbetrieb, die über einen Zucht- und Ausbildungsstall verfügt.
Der größte organisierte Reit- und Fahrverein der Nordeifel hat seinen Sitz in Simmerath-Eicherscheid. Nachdem in den fünfziger und sechziger Jahren vor allem Kaltblüter für den Kirmeszug betreut wurden, werden inzwischen jährliche Reitturniere und eine Eifelherbstjagd ausgerichtet. In Kooperation mit der Förderschule Nordeifel in Eicherscheid stellt der Verein die Reithalle für therapeutisches Reiten mit Kindern zur Verfügung. Zudem ist der Verein seit einigen Jahren sehr aktiv im Fahrsport tätig und richtet Fahrturniere bis hin zur NRW-Meisterschaft aus.
CHIO - Weltfest des Pferdesports in Aachen |
Infos:
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Golf
Mittelgebirge gelten gemeinhin nicht als bevorzugte Golfreviere, doch können vom Haus Wackerberg in einer guten halben Stunde gleich vier 18-Loch-Plätze erreicht werden, alle mit Driving Range und Clubhaus. • Der Golfclub Burg Zievel bei Mechernich wird geprägt von altem Baumbestand, Bachläufe und terrassenförmig angelegte Fairways. Anspruchsvolle Hindernisse bilden eine sportliche Herausforderung und sorgen für ein abwechslungsreiches Spiel in bewegtem Gelände. Die Burg Zievel ist dabei von fast allen Fairways sichtbar und bildet eine attraktive Kulisse. • Der Golfclub Düren besitzt einen anspruchsvollen Platz mit 18 Spielbahnen, von die ersten drei und die letzten sechs Bahnen in eine alte Parklandschaft eingebettet sind, deren Bild und spielerische Anforderung durch Jahrhunderte alte Eichen geprägt wird. Die übrigen Löcher liegen in einer offenen Landschaft und stellen in Bezug auf die Länge der Bahnen und den meist vorherrschenden Westwind den Spieler vor besondere Aufgaben. • Die Golfanlage Bad Münstereifel liegt inmitten von Naturschutzgebieten mit herrlichen Waldbahnen und offenen Bahnen mit einem Ausblick bis ins Siebengebirge. Nicht-Golfer und Wanderer sind im Clubhaus herzlich willkommen, Hunde (auch ohne Hcp) sogar auf der Anlage. • über Fläche von mehr als 70 Hektar verfügt der Golf-Club Eifel bei Hillesheim. Dazu gehören neben dem idyllischen Par 72 ein Naturplatz mit altem Baumbestand, mehreren Teichen und Biotopen, sowie ein großzügiges Übungsgelände.
Auf einem Bauernhof in Kall-Keldenich wird eine unterhaltsame Abwandlung des regulären Golfspiels praktiziert - das Bauerngolf . Es spielen immer 2 Teams von 1-5 Spielern gegeneinander, Einzelspieler sind auch willkommen. Jedes Team bekommt einen Schläger (Holzschuh mit Besenstiel) und einen Ball. Der Lederball in der Größe eines Handballes muss mit möglichst wenigen Schlägen von Loch zu Loch gespielt werden. Der 10-Loch-Parcours, auf dem auch ab und zu Kühe weiden, hat eine Gesamtlänge von ca. 1500m, mit Bahnlängen von 100-300m und 40m Höhendifferenz. Die Spieldauer beträgt ca. 1,5 - 2,0 Stunden. |
Golfplätze:
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Wasser & Wellness
Der Rursee ist eines der schönsten Wassersport-Reviere in Nordrhein-Westfalen. Deutschlands zweitgrößter Stausee (erbaut 1934-1938) lädt ein zum Segeln, Surfen, Angeln, Tauchen, Rudern und Kanu fahren. Ach ja, schwimmen kann man im See natürlich auch: Drei Strandbäder in Einruhr, Eiserbachsee/Rurberg und Eschauel versprechen Badespaß pur.
Ende Juli lockt das Volksfest "Rursee in Flammen" an die 50.000 Besucher in die Nordeifel. Ein Drachenbootrennen um den Rurseecup, Konzerte und große Märkte an beiden Seeuferstraßen, vor allem aber das Höhenfeuerwerk über dem Rursee begeistern in jedem Jahr die Teilnehmer und Zuschauer des dreitägigen Spektakels. Steife Brise
Eine Reihe weiterer, wenn auch wesentlich kleinere Seen, bietet Alternativen für Wassersportler:
Eine eigene Segelregatta veranstaltet der Ruder- und Segelclub Zülpich im Juli auf dem Zülpicher Wassersportsee - Tolbiacum Cup und Tümpel Rallye. Das Revier bildete 2014 das Zentrum der Landesgartenschau und punktet mit einer eigenen Wind- und Cat-Schule; auch Kanus oder Stand-up-Paddelbretter können hier ausgeliehen werden. Angeln - von Aal bis Zander
Zum Strandangeln und Sportfischen laden praktisch alle Seen der Nordeifel ein, aber auch die meisten Bäche und Flüsse sowie die Maare der Vulkaneifel. Im Rursee sind zahlreiche Fischarten vertreten. Rotaugen, Rotfedern, Lauben, Barsche, Hechte, Rapfen, Zander, Aale, Karpfen, Forellen, Felchen, etc.. Sogar ein Stör ist schon an den Haken gegangen. Der See wird von der Fischerei-Pächtergemeinschaft Rursee bewirtschaftet und gehegt. Seit Herbst 2011 können Angler auf dem Urftarm des Obersees der Rurtalsperre vom Ruderboot aus angeln. Schwimmen mit Karibik-Feeling
Nur wenige Autominuten vom Wackerberg entfernt liegen zwei außergewöhnliche Freibäder: Für die kälteren Tage stehen zwei konventionelle, kleinere Hallenbäder in Kall und Vogelsang bereit sowie drei Spaßbäder in Mechernich-Firmenich, Bad Münstereifel und Kreuzau. Die Eifel-Therme Zikkurat, direkt an der B266 gelegen und nur wenige Kilometer von der Autobahnausfahrt A1 Köln-Trier entfernt, weist zudem ein 2.000 qm großen Sauna- und Wellnessareal auf, in dem auch schon einmal die "Deutschen Meisterschaften im erlebten Sauna-Aufguss" ausgetragen werden - wer wollte sich ein solches Event entgehen lassen?
Karibik-Feeling in Euskirchen: Ein Becken umrandet mit mehr als 500 Palmen, eine Sauna mit Blick auf ein Riesenaquarium, das Dach zirka 200 Tonnen schwer, bei schönem Wetter geöffnet, auf einer Fläche von 18.000 qm, umhüllt von einem regelrechten Glaspalast. Toll trieben es die alten Römer (auch in der Eifel)
Dass der "Wellness-Faktor" in dieser Gegend schon vor 2.000 Jahren hoch im Kurs stand, demonstrieren die "Römerthermen Zülpich". Das Herzstück des Museums für Badekultur sind die originalen römischen Thermen aus dem 2. Jahrhundert, die besterhaltene Anlage ihrer Art nördlich der Alpen.
Wenn man den Fortschritt einer Zivilisation daran misst, wie sie mit Wasser umgeht, dann waren die Römer ihrer Zeit beinahe 2.000 Jahre voraus: Frischwasser-Versorgung (Eifelwasserleitung nach Köln), Abwasserkanäle, Bewässerung, Thermen - es hat ziemlich lange gedauert, bis Europa wieder den Stand erreicht hat, der im Römischen Reich üblich war. |
Seen, Sauna, Bäder, Fitness:
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Nur Fliegen ist schönerÜber den Wolken Helikopter, Motorsegler, Segelflugzeuge, Ballon, Ultraleicht und Fallschirmspringen – die ganze Palette des Luftsports ist auf der Dahlemer Binz, 30 Autominuten südlich vom Haus Wackerberg, versammelt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1957 wird der Flugplatz von mittlerweile 15 Vereinen sowie für Geschäfts- und Privatflüge ins In- und Ausland genutzt. Er ist Schwerpunktlandeplatz für den Segelflug in Nordrhein-Westfalen. Besonders spektakulär sind die Rundflüge über den Nationalpark Eifel, die Rurtalsperre oder auch den Nürburgring mit dem Tragschrauber (Gyrocopter), die von der Dahlemer Binz aus angeboten werden. Ein Tragschrauber ist ein Drehflügler und ähnelt in seiner Funktionsweise einem Hubschrauber. Jedoch wird hier der Rotor nicht durch ein Triebwerk, sondern passiv durch den Fahrtwind in Drehung versetzt und kann daher nicht senkrecht starten. Seit dem Frühjahr 2012 ist die Dahlemer Binz um eine Attraktion reicher geworden: Bei Fallschirmsport Sky-Fun, einem der größten Fallschirmsprung-Zentren in Deutschland, kann man sowohl das Fallschirmspringen lernen wie auch als Passagier einen Tandemsprung mit erfahrenen Tandemspringern mitmachen. Die rund 150 Mitglieder der Ultraleicht-Fluggruppe "Nordeifel" haben nicht die Dahlemer Binz zu ihrer Basis gemacht, sondern einen Flugplatz zwischen Weilerswist und Müggenhausen in der Voreifel. Gestartet im Jahr 1983 verfügen sie inzwischen über insgesamt 50 Fluggeräte und laden Besucher beim jährlichen Wiesenfest zu spektakulären Showeinlagen ein. |
Fliegen auf der Dahlemer Binz und in Weilerswist:
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Biker willkommenMotorradfahren in der Eifel
In den bundesweiten Statistiken schwerer Verkehrsunfälle nimmt die Nordeifel schon seit vielen Jahren einen der vorderen Ränge bei den ländlichen Gebieten ein. Sind die Eifler wirklich so schlechte Autofahrer? Vielleicht, aber für die kurvenreiche Geografie ihrer Heimat können sie nun wirklich nichts. Und die zieht mit der ersten wärmenden Frühlingssonne Scharen von Motorradfahrern an, aus ganz Deutschland, aber auch aus den Niederlanden und Belgien. Die meisten Eifler sehen mehr Holländer auf dem Motorrad als mit dem Wohnwagen! Seit Mitte der neunziger Jahre lädt der Nürburgring alle Motorradfahrer, Fans und Begeisterte im Frühjahr zum traditionellen „Anlassen“ ein. Die Veranstaltung rund um einen Motorrad-Gottesdienst bietet den Besuchern diverse Programmpunkte rund um das Thema Sicherheit & Technik und natürlich auch den obligatorischen Korso über die legendäre Nordschleife. So gut es geht, haben sich die Eifler auf die Invasion der Biker eingestellt - die Restaurants, Pensionen und Hotels genauso wie die Blitzer der Polizei und die Notfallaufnahme der Krankenhäuser. Webseiten wie "Eifeltourer" oder "Eifelbiker" demonstrieren eine funktionierende Fan-Beziehung, und Schilder wie "Biker willkommen" vor Gaststätten und Imbissbuden, dass die Eifler diese Zuneigung auch erwidern - vor allem, wenn sie in Gastronomie und Hotellerie arbeiten. |
Tipps & Touren:
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Sport - Spiel - Spaß
Ein wichtiges Motiv für viele Sportarten ist die körperliche Fitness. Andere Aktivitäten stellen eher den Unterhaltungswert und das Gemeinschaftserlebnis in den Vordergrund. ring°kartbahn
Michael Schumacher, Sebastian Vettel – viele große Rennfahrer haben ihre Karriere im Kartsport begonnen. Der Nürburgring lockt mit einer 400 m langen Indoor-Bahn und seiner Elektrokart-Flotte, die den neuesten Technik- und Sicherheitsstandards entspricht. Quadtouren
Wer nicht nur im Kreis herumfahren will, bucht auf der Website der "Erlebniswelt Eifeltor" (10 Autominuten vom Wackerberg entfernt) eine der ausgearbeiteten Quadtouren durch historische Ortskerne, zu den Aussichtspunkten "Eifel-Blicke" oder in den Nationalpark Eifel. Das Gelände mit Hotel und Restaurant, Teil der Landesgartenschau 1972, verfügt u.a. über eine Offroad-Quadbahn, einen Übungsparcour für Kinder und eine Sommerrodelbahn. Oldtimer-Trecker-Fahrten
Ähnlich laut, aber deutlich langsamer (mit einer Reisegeschwindigkeit von max. 20 km/h) geht es im Monschauer Land zu, wo sich Interessenten nach einer praktischen Einweisung einen Oldtimer-Trecker ausleihen können. Kutschfahrt im Nationalpark
Mit 2 PS durch den Nationalpark: Von vielen Arten, die Natur im Nationalpark Eifel zu erleben, ist die Fahrt in einem Planwagen, gezogen von zwei Kaltblütern, sicher die außergewöhnlichste. Paintball
Nicht weit von der Autobahnausfahrt Wisskirchen an der A1 liegt der Paintballpark NRW. Fans erleben Action und Adrenalin in der einzigen "Team-Extremsportart" der Welt, besonders beliebt bei Junggesellenabschied, Geburtstag, Betriebsausflug. Bowling Fünf Autominuten entfernt liegt die Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat. Im einmaligen Ambiente der ursprünglichen Steinzeugfabrik von 1882 befindet sich die BOWL-Fabrik, das neuste Bowling- & Entertainment-Center der Eifel, mit 16 Brunswick-Bowlingbahnen mit der neuster Vector-Software und zusätzlich einer Reihe von Billiard-, Airhockey- und Kickertischen. In dieser "Event-Location für privaten Feiern und Business-Veranstaltungen" (so die Beschreibung auf der eigenen Webseite) dürfen Restaurant & Cocktailbar nicht fehlen. Flying Fox
Im Jahr 2014 war hier der Standort der Landesgartenschau - heute machen mehr als eine halben Million Besucher den "Seepark Zülpich" zum erfolgreichste seiner Art im Rheinlands. |
Spaß & Sport:
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Natur & AusflügeDer Nationalpark Eifel Für einen urbanen Lebensstil stand die Eifel noch nie, wohl aber für Natur pur. Ausgerechnet einem Truppenübungsgelände, nach dem 2. Weltkrieg jahrzehntelang von den Belgiern und anderen Natostreitkräften genutzt, verdankt sie die Einrichtung des ersten Nationalparks in Nordrhein-Westfalen (seit 2004). Rund 240 Kilometer Wanderwege stehen Besuchern offen, Radsportler dürfen davon 104 Kilometer und Reiter 65 Kilometer nutzen. Wenn genug Schnee liegt, sind außerdem fünf Kilometer Loipen für Langlaufskifahrer gespurt. Jeden Sonntag um 13:00 Uhr können sich Besucher den Nationalpark-Rangern anschließen - kostenlos und ohne Anmeldung; Waldführer sind für individuelle Wanderungen buchbar. Wer mehr Zeit mitbringt, kann den Wildnis-Trail erkunden, ein 85 km langer Fernwanderweg, der in vier Etappen durch den Nationalpark Eifel führt. Die Route wurde über bereits vorhandene Straßen, Forst- und Wirtschaftswege sowie vom Eifelverein eingerichtete Wanderwege kartographiert und beschildert und deckt sich teilweise mit dem Eifelsteig. Das Gebiet des Nationalparks Eifel umfasst ca. 10.700 Hektar, grenzt im Nordwesten an den Rurstausee und umschließt die angrenzende Urfttalsperre sowie den ehemaligen Truppenübungsplatz Vogelsang. Im Osten ist er nur durch das Urfttal vom Wackerberg getrennt. Natürlich ist der Nationalpark das "Leuchtturmprojekt" in Sachen Natur, zu sehen und zu erkunden gibt es aber noch viel mehr. Da wäre beispielsweise der länderübergreifende Naturpark Hohes Venn-Eifel, der Hochwildpark Kommern, die Greifvogelstation Hellenthal oder das Naturzentrum Eifel in Nettersheim. Gemeinsam ist diesen – und vielen anderen – Angeboten, dass sie keineswegs nur Wanderer ansprechen, die gute Luft und schöne Aussichten erwarten. Vielfach werden, vor allem auch Kindern, ganz besondere Erlebnisse vermitteln, wie eine Flugschau mit Raubvögeln oder das Klettern in einem Hochseilgarten. Bobo, der Biber Nicht nur Raubvögel, auch die Biber fühlen sich in der Nordeifel offensichtlich pudelwohl: Nachdem in den achtziger Jahren ein Dutzend Exemplare angesiedelt wurden - fast genau hundert Jahre nach seiner Ausrottung in Deutschland - tummeln sich mittlerweile um die 400 große Nagetiere an den Bächen und Seen der Nordeifel. Dieser Erfolg wird von den Politikern (wie auch die Errichtung des Nationalparks) gerne als "Leuchtturmprojekt für Nordrhein-Westfalen" gefeiert. Jeden 1. Sonntag im Monat finden offene Bibertouren im Hürtgenwald oder in Heimbach statt, die Biologische Station Düren präsentiert "Bobo, den Biber" als Maskottchen für ihre Schulprojekte. Biodiversität
Der Wackerberg ist das größte zusammenhängende Waldgebiet der Gemeinde Kall, nur durch das Urft- und Oleftal vom Nationalpark Eifel getrennt. Auf der Karte der unzerschnittenen verkehrsarmen Räume in NRW (UZVR) ist er in der dritthöchsten Größenklasse (10 - 50 qkm) eingetragen. Verdienstkreuz für Naturschutz Den Erhalt der biologischen Vielfalt in der Nordeifel hat sich Wolfgang Schumacher, Professor am Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz der Universität Bonn, zur Lebensaufgabe gemacht. Mit rund 200 Staatsexamens-, Diplom- und Doktorarbeiten aus den letzten 30 Jahren und vielen weiteren Projekten hat der Forschungsbereich „Geobotanik und Naturschutz“ der Fakultät den Erfolg von Umweltschutzmaßnahmen in der Nordeifel untersucht. Schumacher hat es jedoch nicht bei der Bestandsaufnahme bewenden lassen, sondern selbst eine Reihe von Initiativen angestoßen - vom Erhalt des Kalkmagerrasens bis zu den Narzissen in den Bachtälern der Eifel.
Für sein berufliches wie ehrenamtliches Engagement wurde dem Bonner Forscher 2011 das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. „Wellness für die Wildkatze“ - Artenschutz rund um den Wackerberg, ein Audio-Beitrag des Wissenschaftsmagazins Leonardo |
Die Natur:
Naturschutz:
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Eifel-Vital
Natur und Gesundheit - was passt besser zusammen? Das haben sich wohl auch die drei Eifel-Städtchen Nettersheim, Blankenheim und Bad Münstereifel gedacht, als sie das Projekt "Eifel Vital" mit EU-Unterstützung aus der Taufe gehoben aben. Salzgrotten Simmerath gehört zwar nicht zu den drei Eifel-Vital-Gründern, aber entspannen kann man dort natürlich auch, besonders gut sogar in der Salzgrotte SanaVita. Der Boden ist mit Meersalz vom Toten Meer bedeckt, an den Wänden sind ca. 12 Tonnen Salzsteine aus dem Himalaya angelegt. So wird die Atemluft mit Elementen wie Jod, Magnesium, Eisen, Kalium Kalzium, Selen und Brom hoch angereichert. Der Besucher der barrierefreien Grotte kann in den 45 min dauernden Sitzungen bei Entspannungsmusik und Lichtspielen tief durchatmen und die Seele baumeln lassen... Deutlich kleiner, aber dafür inmitten einer echten Burg gelegen, bietet auch die Blausalzgrotte Burg Satzvey in der Nähe von Mechernich Ruhe und Harmonie für Körper & Seele und - als Sonderveranstaltungen - Klangschalenkonzerte, Schlafschulungen, Atemtraining, Anti-Stress-Kurse, u.ä. mehr. |
Tipps:
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Überleben in freier NaturEifel-Survival Wenn die Zeiten härter werden, kann es nicht schaden, sich schon jetzt die notwendigen Überlebenstechniken anzueignen: • Orientierung: Wie baue ich mir aus meinem defekten Auto/Motorrad einen Kompass zum Weitermarschieren? • Hindernisüberquerung: Wie überwinde ich einen 10 m breiten, reißenden Fluss ohne das Wasser zu berühren? Wie transportiere ich einen liegenden Kranken über eine Schlucht? • Trinken: Wie desinfiziere ich Wasser eines stinkenden Tümpels ohne jegliches Ausrüstungshilfsmittel und auch ohne Feuer und Plane? • Feuermachen: Wie zünde ich gesichert mit einem letzten Streichholz bei strömendem Regen - oder minus 20° C - oder Sturm ein Feuer an? Wie transportiere ich Feuer über 10 km? Wie mache ich aus Sicherheitsgründen ein rauchloses Feuer?
• Seiltechnik: Wie komme ich einen 30 m Abhang senkrecht hinunter mit 15 m Seil ? (oder alternativ über eine 4 m hohe Gefängnismauer ...) Deutlich abweichende Konzepte vermarkten die Wildniswerkstatt Düttling (in der Nähe von Heimbach), die Kinder- und Jugendgruppen durch eigene Erfahrungen an die Natur heranführt, und das Wildniscamp Dahlem, das neben Wildnispädagogik gezielt Selbsterfahrungsgruppen für gestresste Manager zusammenstellt: "Wildnistraining bietet die Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung und Veränderung, zur Gelassenheit und inneren Stärke. Naturnähe bleibt kein Schlagwort. Die Verbindung zur Erde wird erlebbar." (Orginalzitat der Webseite)
Ganz in der Nähe, ebenfalls in Heimbach-Düttling, wird das alte Handwerk der Köhlerei lebendig: Robin Hood und der Sheriff von Nettersheim Mit dem selbst gebauten Langbogen durch die Eifelwälder streifen wie Robin Hood seinerzeit durch den Sherwood Forest und frisches Wildbret erlegen? Möglich wäre das schon - die Bogenwerkstatt in Schleiden vermitteln das nötige technische Wissen und die Schießpraxis, und der Wildbesatz ist nach Aussagen der Revierförster viel zu hoch. Der freien Jagd steht dann auch weniger der "Sheriff von Nettersheim" mit seinen Schergen entgegen, sondern diverse Paragraphen der Forst- und Jagdordnung. Zudem verstehen die Jagdpächter in der Eifel, die sich ihre Reviere für beachtliche Summen gesichert haben, keinen Spaß bei unerbetener Konkurrenz. Als Quelle alternativer Eiweiß-Versorgung auf den Fischbesatz von Seen, Bächen und Weihern der Eifel zurückzugreifen, erscheint auf den ersten Blick unkritisch: Den harmlosen Angler lassen Jäger und Förster jedenfalls in Ruhe. Der deutschen Bürokratie - in Form von "Befahrensgenehmigungen" und "Fischereierlaubnisscheinen" - entgeht der Selbstversorger selbst bei dieser eher kontemplativen Jagdmethode nicht. Steppenreiter Während sich die "normalen" Bogenschützen in einem Waldgebiet nahe Hellenthal treffen (und im Winter in der Turnhalle des Gymnasiums Schleiden), trainieren die besten berittenen Bogenschützen Deutschlands wenige Kilometer entfernt auf der Waldrand Ranch bei Baasem. Dort züchtet man eigentlich Western-Pferde, aber seit 2010 ist die Ranch gleichzeitig offizielles Trainingszentrum des Vereins "Die Steppenreiter". Die Mitglieder des Vereins betreiben mit viel Freude das Bogenschießen vom galoppierenden Pferd. Selbstversorger
Dass man sich heute noch in der Eifel - auch ohne Rückgriff auf den Wildbestand - weitgehend selbst versorgen kann, beweist ausgerechnet ein Förster in Hümmel, einem kleinen Ort ca. 20 km südöstlich des Wackerbergs.
Nicht viel anders wird es vermutlich in den fünfziger und sechziger Jahren auf dem Wackerberg zugegangen sein (noch ganz ohne Youtube und Internet), wo der damalige Eigentümer Wilhelm von Ameln eine Ziegenzucht betrieb, die ihm bei der lokalen Bevölkerung den Spitznamen "Bitzen-König" einbrachte. Natürlich wurde nebenbei auch Gemüse, Kartoffeln und Obst angebaut. |
Kurs-Anbieter:
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Alte GemäuerSchlösser, Burgen, Klöster in der Nordeifel
"War das die erste regionale Immobilien-Blase des Mittelalters?", fragt sich der Besucher unwillkürlich bei mehr als zwei Dutzend Burgen, Schlössern und Klöstern in 30-40 min. Fahrentfernung vom Wackerberg. Und darin sind nur die entsprechenden Gebäude in der Eifel gezählt - locker dieselbe Anzahl kommt noch einmal dazu, wenn die Umgebung von Euskirchen, Zülpich und Weilerswist in der Voreifel mit in Betracht gezogen wird. Weiterhin gibt einige Burgen, die man nur aus der Geschichtsschreibung kennt (z.B. Burg Freilingen und Burg Lindweiler bei Blankenheim), und andere, von denen nur noch ein paar Grundmauern stehen (z.B. die Kronenburg oder die Stolzenburg).
Zugegeben, PS-Boliden zur Demonstration des eigenen Status waren seinerzeit nicht verfügbar, alternative Anlageformen rar gesät - da hielt man sich zwangsläufig an Steine, Mörtel und Wassergräben. Aber galt die Eifel nicht als arm, seit der Zeit des Wiener Kongresses sogar als "Preußisch Sibirien"? Wer sich für die Kultur des Mittelalters interessiert, sollte in jedem Fall einen Abstecher zur Burg Nideggen machen. Dort erwartet den Besucher ein Burgenmuseum, das in insgesamt acht Räumen innerhalb des Turmes auf mehreren Etagen untergebracht ist - mit Modellen der Burgen in der Eifel zwischen Mosel und Rhein. Rüstungen, Hellebarden, Schwerter gehören ebenso zu den Ausstellungsstücken wie Erklärungen zu Folter- und Verhörmethoden, Gerichtsbarkeit und Kerkerhaft. Bruder Konrad
Eine Urgroßmutter Karls des Großen (Bertrada, die ältere) stiftete 721 die spätere Fürstabtei Prüm - eine weitsichtige Entscheidung, denn Prüm wurde in den folgenden Jahrhunderten zum mit Abstand mächtigsten Herrschaftssitz in der Eifel. Der Besitz der Abtei war riesig und reichte vom Rhein bis zum Atlantik (Bretagne) und an die Nordsee (Niederlande). Kaiser und Könige gingen hier ein und aus, darunter Karl der Große, Kaiser Lothar I., Pippin der Bucklige und Karl der Kahle, der als erster König Frankreichs gilt. Nicht ganz so alt wie Prüm - und zu keiner Zeit so mächtig - ist die Abtei Maria Laach (gegründet 1093), die dafür mit einer traumhaften Lage am Laacher See in der Vulkaneifel punktet.
Konrad Adenauer wusste das zu schätzen: Als der Kölner Oberbürgermeister (und spätere erste Bundeskanzler) 1933 von den Nazis seines Amtes enthoben wurde, fand er als "Bruder Konrad" für ein Jahr Zuflucht im Kloster. Das große Klostersterben
Vielleicht war der zeitweilige Erfolg der Trappisten ja auch einer weitsichtigen, Ordens-internen "Quotenregelung" zu verdanken, immerhin sechs Jahrzehnte vor der diesbezüglichen Aufnahme in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung. Jedenfalls hat man 1953 mit der Abtei Maria Frieden - einige Kilometer südlich bei Dahlem, nicht weit vom Flugplatz "Dahlemer Binz" und vom Kronenburger See gelegen - eine eigene feminine Zweigniederlassung aufgezogen, seinerzeit das einzige Frauenkloster der Trappisten in Deutschland. Mögen die Damen inzwischen auch etwas in die Jahre gekommen sein, so bewirtschaften sie doch weiterhin ihr 70 Morgen großes Anwesen, destillieren Klosterlikör und haben sich auf das Weben von "Paramenten" spezialisiert, künstlerisch aufwendig gestaltete Textilien für den Kirchenraum. Als "Alleinstellungsmerkmal" hatte der Orden seinen Mitgliedern strenge Verhaltensregeln auferlegt und durfte zudem mit päbstlicher Sondererlaubnis die Lithurgie in Latein feiern. Damit, so die Hoffnung, könne man dem "demografischen Wandel" vielleicht etwas entgegensetzen und eine gewisse finanzielle Selbstständigkeit durch den Betrieb einer Gaststätte, eines Buchladens, einer Likörfabrik und eines Klosterladens aufrechterhalten.
Damit ist nun auch Ende 2021 Schluss: Nach reiflicher Überlegung haben sich die Trappistinnen von Maria Frieden vor Ostern 2021 entschieden, ihr für sie zu groß gewordenes Kloster in Dahlem gegen ein neues Zuhause im 19 Kilometer entfernten Kall-Steinfeld zu tauschen, wo eine Handvoll Salvatorianer-Mönche auf sie warten. Diener des Herrn
Für Mariawald hatten sich bereits Anfang 2018 die letzten Hoffnungen zerschlagen: Zwar pochte keiner der Mönche auf eine zeitgemäße Vorruhestandsregelung, bei einem Durchschnittsalter von 81 Jahren ist jedoch kein geregeltes Klosterleben mehr möglich. So hat es jedenfalls die Kongregation in Rom entschieden und hätte der Region damit beinahe eine touristische Attraktion genommen.
Aber warum in die Ferne schweifen? Im Herbst 2020 tritt der Brauerei-Unternehmer Wolfgang Scheidtweiler zum zweiten Mal als Retter eines Eifelklosters auf den Plan. Wie bereits sieben Jahre zuvor in Steinfeld (s.u.) funktioniert er auch Mariawald zum einem Gästehaus der besonderen Art um, wieder mit den Steinfelder Salvatorianern im Schlepptau. Der Orden ist an der neuen Trägergesellschaft beteiligt und sichert damit indirekt die Mönche finanziell ab, die Mariawald verlassen haben. Kloster zu verkaufen
Jürgen Wegmann war in den achtziger Jahren ein erfolgreicher Mittelstürmer bei Borussia Dortmund, Schalke 04 und Bayern München. Heute erinnert man sich weniger an seine elegante Ballbehandlung im gegnerischen Strafraum als an die geradezu philosophische Spielanalyse: "Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu." Imposante Einfahrt: Kloster Steinfeld Mit seiner Unterstützung entstand 2015 im ehemaligen Internat und dem Gästehaus des Klosters ein Tagungszentrum mit 180 Betten im 4-Sterne-Bereich. Ins Hotelgeschäft stieg Wolfgang Scheidtweiler bereits 1991 in Pforzheim und später in Stuttgart ein - der Mann hat also Ahnung vom Geschäft! Firmenpräsentationen und Seminare sorgen unter der Woche für Auslastung, die Besucher von geistlichen Kursen eher am Wochenende und "normale" Touristen an allen Tagen. Der Abschied der Schwestern Das Konzept erwies sich als überaus erfolgreich und ließ die Zahlen der Kaller Übernachtungs-Statistik (Steinfeld gehört zur Gemeinde Kall) in die Höhe schnellen; bereits nach kurzer Zeit begann die Suche nach zusätzlichen Kapazitäten. Wie praktisch, dass ein vis-a-vis gelegenes Benediktinerinnen-Kloster im Frühjahr 2019 nach 65 Jahren an diesem Standort den Betrieb einstellen musste: Abtissin Michaela war mit ihren 60 Lenzen der "Jungspund" unter den verbliebenen 10 Schwestern, die nun in ein kleineres Kloster nach Bonn umziehen. Die Kloster Steinfeld GmbH mit ihrem Geschäftsführer Wolfgang Scheidtweiler hat das Gebäude gekauft. Nonnen als Hausbesetzer
Dass ein paar Autonome ein alternatives Kulturzentrum besetzen (oder nach Auslaufen des Mietvertrags nicht räumen), kommt vielleicht in Köln vor, aber bestimmt nicht in der Eifel. Eine Hausbesetzer-Szene hat hier eigentlich nie von sich reden gemacht - dafür aber 4 Nonnen in Zweifall, einem Stadtteil von Stolberg am Rand des Naturparks Nordeifel. Die Schwestern weigern sich nämlich, das durchaus sehenswerte Karmelitinnenkloster Maria Königin (erbaut 1954/55) zu verlassen, nachdem die vatikanische Ordenskongregation im Januar 2006 das Kloster aufhob. Zwar sind bis dato nur noch 2 standhafte übrig geblieben, aber die trotzten noch ein Jahrzehnt - unterstützt von einem Freundeskreis des Klosters - einer durch das Bistum Aachen angedrohten Zwangsräumung. Start-up auf Gut Reichenstein
Überall in der Eifel werden Klöster dichtgemacht, aber nicht weit von Monschau - und nur ein Steinwurf von der belgischen Grenze entfernt - haben Mönche Ende 2017 nach umfangreichen Sanierungsarbeiten die über 900 Jahre alte Klosteranlage Reichenstein wiederbelebt. Später einmal sollen bis zu 25 Benediktiner im Kloster leben; Führungen für interessierte Gruppen gibt es bereits jetzt, und einen Klosterladen hat man natürlich auch schon eingerichtet. Hexenverfolgung in Schmidtheim
Mindestens genauso vielfältig wie Architektur und Geschichte der Eifler Burgen und Schlösser ist ihre Funktion in der Gegenwart:
Nachtragend sind die Schmidtheimer offensichtlich nicht, denn sie haben den aktuellen Grafen zwischenzeitlich in den Gemeinderat gewählt und feierten im Juli 2011 gemeinsam mit ihm und seiner Familie „500 Jahre Beissels in Schmidtheim“. Tradition & Marketing Ganz auf das Geschäft mit dem Mittelalter setzte schon früh sein Namensvetter (und Cousin) Franz Josef Graf Beissel von Gymnich, der gemeinsam mit seiner amerikanischen Frau Jeannette Anfang der 80er Jahre die ersten Ritterspiele auf Burg Satzvey veranstaltete, die als besterhaltene Wasserburg des Rheinlands gilt. Dort finden inzwischen das ganze Jahr über Ritterspiele, Burgfeste und Mittelaltermärkte statt, das eine oder andere Konzert ist auch dabei. Inzwischen wird das operative Geschäft von seiner Tochter im Rahmen der Patricia Gräfin Beissel GmbH geleitet.
An Mittelalterspectaculum und Burgfesten versuchen sich natürlich auch andere, nicht immer mit dem Marketingtalent eines Graf Beissel. Viel Erfahrung hat man z.B. in Reifferscheid gesammelt, wo der Eintritt zu den entsprechenden Events passenderweise "Wegezoll" heißt. Alle zwei Jahre findet am dritten Septemberwochenende ein Burgfest mit dem mittelalterlichen Spielmanns- und Gauklerprogramm statt sowie ein Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende.
Irgendeine Form von Gastronomie begegnet dem Besucher mindestens auf jeder zweiten Anlage, sei es Burg, Schloss oder Kloster. So lädt die Burg Nideggen beispielsweise zum mittelalterlichen Mahl oder alternativ zum Krimi-Dinner ein. Von der Kaderschule zum Nationalparkzentrum
Ob sich die Erstbezieher mit der neuzeitlichen Nutzung anfreunden könnten, bleibt naturgemäß ungewiss. Bei der ehemaligen "NS-Ordensburg" Vogelsang sieht das wohl anders aus: Ihre Erbauer wollten den Nachwuchs des Nazi-Regimes schulen, jetzt zeigt eine historische Dokumentation, wie das Projekt einer nationalsozialistischen Erziehungsanstalt aufgrund seiner Ausbildungstheorie und der Praxis des Lehralltags scheiterte. |
Die Eifelburgen im Überblick:
Burgfeste, Ritterspiele, Hochzeiten:
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Was gibt es zu sehen?Exkursionen
Sport & Erholung, Wald, Wildnis, Wasser, Burgen, Schlösser & Klöster - das ist eigentlich erst der Anfang. Rund um den Wackerberg warten Ausflugsziele, die eine große Bandbreite von Interessen ansprechen: leicht erreichbar zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Bus & Bahn oder dem eigenen Auto. Historische Ortskerne der Nordeifel
Heidelberg war gestern - mittelalterlich geprägte Orte in romantischer Kulisse finden sich in der Nordeifel gleich im Dutzend, oft zusammen mit der eigenen Burg(ruine).
Einmal abgesehen von den verhältnismäßig kurzen Wegen haben die Orte ihr ganz individuelles Profil bewahrt und konkurrieren mit gut unterscheidbaren Alleinstellungsmerkmalen um die Besucher: Kommern profitiert vom Hochwildpark und dem LVR-Freilichtmuseum, Heimbach von seiner Lage am Rursee und Kronenburg von seiner Kunstakademie, den jährlich stattfindenden "Kronenburger Kunst- und Kulturtage" und natürlich den Freizeitaktivitäten rund um den Kronenburger See.
Monschau, einst Zentrum der Feintuchproduktion, kann sich seit 1996 Luftkurort nennen und zieht mit seiner pittoresken Architektur Ströme von Touristen an, insbesondere aus den Benelux-Ländern. Die mittelalterliche Stadtanlage wird vom Flüsschen Rur durchzogen; schieferverkleidete Häuser und Fachwerkbauten mit Cafés, Gaststätten oder Kunsthandwerks- und Souvenirläden bilden ein Ensemble, wie es Walt Disney als Vorlage für seine Parks hätte nicht besser hätte dienen können. |
Übersicht:
Romantische Orte:
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Die andere Eifel: Vulkaneifel, Ahr- und Moseltal
Auch jenseits der Nordeifel in Rheinland-Pfalz gibt es viel zu entdecken, beispielsweise die Flusstäler und Weinberge von Ahr und Mosel oder die Vulkaneifel. Bei der Vulkaneifel ist der Name gleich auch Programm: Da gibt es einen Vulkanpark, die Deutsche Vulkanstraße mit Ausflugstipps und Veranstaltungen, eine Vulkan-Brauerei, eine Vulkaneifel-Therme, einen Lava Dome - eigentlich hat man nur noch vergessen, Mr. Spock, den intelligenten Vulkanier aus der Star Trek-Reihe und 1. Offizier des Raumschiffs Enterprise, zum Ehrenbürger zu ernennen und als Tourismus-Botschafter einzusetzen! Nach dem Tod seines Darstellers Leonard Nimoy Anfang 2015 geht das nun nicht mehr.
Zwischen Bad Bertrich nahe der Mosel und Ormont an der belgischen Grenze erstreckt sich die Hinterlassenschaft von über 350 kleinen und großen Vulkanen, Maaren, Lavaströmen und diversen Mineral- und Kohlensäurequellen. Thematisch passend - und geografisch ein wenig großzügig - lässt sich hier auch der Kaltwasser-Geysir von Andernach einordnen, einer hübsch herausgeputzten Kleinstadt am Rhein zwischen Bonn und Koblenz. Nicht nur für Weinfreunde
Weniger spektakulär und auch landschaftlich eher von der sanften Seite präsentieren sich die Regionen an Ahr und Mosel . Richtig feucht fröhlich geht es bei den Weinfesten im Herbst zu, Verkostung natürlich inbegriffen. Der Weinbau führt seine Geschichte bis zu den Römern zurück, aber die müssen ja bekanntlich für ziemlich viel herhalten. Beide Regionen, Mosel und Ahr, profitieren von einem milden und sonnigen Mikro-Klima und der leichten Erreichbarkeit von den Städten der Rheinschiene aus. Der Tourismus blickt hier auf eine über 100jährige Geschichte zurück, die Infrastruktur ist entsprecht ausgebaut - von den Kur- und Heilbädern, die schon profitablere Zeiten gesehen haben, bis zur Spielbank Neuenahr, der ältesten Spielbank Deutschlands. Ein breites Angebot der gehobenen Gastronomie, wohlwollend beschrieben in Michelin, GaultMillau und ähnlichen Publikationen, setzt weitere Akzente für ausgesprochene "Genuss-Reisen". Alles Käse oder was?
Seit über 40 Jahren gilt der Rotweinwanderweg an der Ahr entlang als eines der beliebtesten Ausflugsziele Deutschlands. Da konnte die deutsche Milchwirtschaft natürlich nicht zurückstehen und hat eine "Deutsche Milch- und Käsestraße" kreiert - quer durch mehrere Bundesländer und garantiert alkoholfrei. Der kleine Bruder der Käsestraße ist der Milchwanderweg, der über 7,5 km durch das Kaller Gemeindegebiet führt. Acht Tafeln geben vielfältige Informationen rund um die Milchwirtschaft und die speziellen Begebenheiten im Deutsch-Belgischen Naturpark Hohes Venn - Eifel. |
Die andere Eifel: |
Abstecher nach Belgien: Man spricht deutsch
Genau 18 km sind es vom Wackerberg bis zur belgischen Grenze, mit dem PKW knapp 20 km über Land- und Bundesstraßen. Wie viele andere Grenzen in Westeuropa ist sie praktisch nicht wahrnehmbar, von ein paar ungewohnten Verkehrsschildern einmal abgesehen.
Kaffeefahrten nach Belgien sind heute eher selten und im übrigen völlig ungefährlich, dafür gibt es aber einige andere gute Gründe für einen Abstecher in unser Nachbarland. In Bütgenbach, ein paar km hinter der Grenze, lockt ein Stausee mit gut ausgebautem Wassersportangebot, eine Reihe wilder Narzissenwiesen und ein gut ausgebautes (Fahrrad-)Wandernetz auf den früheren Strecken der Vennbahn und der Vennquerbahn. Die heutigen Ostkantone Belgiens, die Region um Eupen, Malmedy und St. Vith, gehörten bis 1920 (und ein paar Jahre während des 2. Weltkriegs) zum Deutschen Reich und besitzen eine gewisse Verwaltungsautonomie. Hier wird überall deutsch gesprochen, offiziell die dritte Landessprache Belgiens nach französisch und flämisch (worauf man sich in Brüssel aber nicht unbedingt verlassen sollte). Ein paar km weiter westlich am Fuß der Ardennen, wie die Eifel hier genannt wird, liegt das Städtchen Spa, dessen Name im Englischen inzwischen gleichbedeutend für gehobene Badausstattung, Wellness-Einrichtungen und Kurbad steht. Spa verdankt seinen Ruf den Mineralwasser-Quellen, die an zahlreichen Stellen im Zentrum und in der Umgebung der Stadt zutage treten und für die Besuchern über einen Rundweg erschlossen werden.
Ab dem 18. Jahrhundert entwickelte sich Spa zu einem Treffpunkt der gekrönten Häupter und illustren Persönlichkeiten, so dass man dem Ort irgendwann den Beinamen Café de l’Europe gab.
Eigentlich mehr als einen Tagesbesuch hat Lüttich verdient, Hauptstadt der Wallonie, des französisch-sprachigen Teils Belgiens. Viele besuchen die Stadt an der Maas sonntags wegen des legendären riesigen Flohmarktes. Kulturell glänzt Lüttich mit zahlreichen Museen und Sehenswürdigkeiten wie dem futuristischen Hochgeschwindigkeitsbahnhof, der von dem katalanischen Architekten Santiago Calatrava entworfen wurde, oder dem Fürstbischöflichen Palast (Europäisches Kulturerbe-Siegel) aus dem 10. Jahrhundert.
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Belgien ganz nah:
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Ausflüge mit Kindern
Seien wir ehrlich - die Aussicht auf eine Wanderung mit den Eltern oder der Besuch eines romantischen Eifelstädtchens ist für die meisten Kids ein absoluter Stimmungskiller. Da helfen auch die üblichen Bestechungsversuche - am Zielort wartet ein großes Eis! - wenig.
Mittelalter live Nicht ganz so spektakulär wie die Ritterspiele, dafür gleichermaßen unterhaltsam (und historisch vermutlich korrekter) präsentiert sich das LVR Freilichtmuseum Kommern. Das Leben und Wirken von Rheinländern in früheren Zeiten steht hier im Mittelpunkt: "Bäuerin", "Stellmacher", "Mausefallenkrämerin" und viele mehr zeigen ihre traditionellen Arbeiten und erklären deren geschichtlichen Hintergrund. Dafür wurden annähernd 70 historische Gebäude wie Bauernhöfe, Windmühlen, Werkstätten, Schul- und Backhaus, Tanzsaal und Kapelle im Originalzustand wieder aufgebaut. Für Kinder ist die "Action" entscheidend, entweder als Zuschauer oder besser noch in Eigenregie. Und in dieser Hinsicht bietet die Eifel eine große Auswahl von spannenden Angeboten je nach Alter, Interesse und Wetter.
Wildparks in der Eifel
Sport • Spiel • Spaß Die Spaßbäder in Euskirchen (Thermen & Badewelt), Kommern (Zikkurat), Bad Münstereifel (Eifelbad) und Kreuzau (Monte Mare) liegen dagegen in einem Umkreis von 15 bis 30 Autominuten um den Wackerberg.
Ein absolutes Highlight in Sachen Freizeitgestaltung ist in den Augen praktisch aller Kinder der Besuch in einem Vergnügungspark. Da trifft es sich gut, dass einer der größten seiner Art in Deutschland - das Phantasialand - in Brühl auf halber Strecke zwischen der Nordeifel und Köln liegt. |
Ausflugsideen: |
Städtetripps
Wer in der Eifel lebt, hat sich für einen ländlichen Lebensstil entschieden, wer die Eifel besucht, lässt die Großstadt bewusst hinter sich. Gleichzeitig erweist sich der Wackerberg als ein idealer Ausgangspunkt für Städtetouren. Mit über einer Million Einwohner ist Köln am Rhein die viertgrößte Stadt Deutschlands, die Wirtschafts-, Medien- und Kulturmetropole des Rheinlands und gleichzeitig Arbeitsstätte für viele Eifler, die hier jeden Morgen einpendeln. Die Messe- und Kongress-Stadt weist mit dem Kölner Dom die meist besuchte Sehenswürdigkeit Deutschlands auf (ca. 3 Millionen Besucher jährlich). Die Kaiserstadt Aachen hat ebenfalls einen Dom als Wahrzeichen zu bieten und gilt mit gut 240.000 Einwohnern als westlichste Großstadt Deutschlands - Belgien und die Niederlande sind nur ein paar Autominuten entfernt. Die Stadt ist bekannt für ihre bis in die Jungsteinzeit zurückreichende Geschichte und ihr damit verbundenes kulturelles, archäologisches und architektonisches Erbe, für Thermen, die schon die römischen Legionäre und Kaiser Karl der Große schätzten, und für ein Spielcasino jüngeren Datums.
Die Bundesstadt Bonn (ca. 310.000 Einwohner), von 1949 bis 1991 Hauptstadt und bis 1999 Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland, wirbt - je nach Anlass - mit dem Attribut der "Bundesstadt" (internationale Veranstaltungen) oder der "Beethovenstadt" (Kultur). Trier (ca. 100.000 Einwohner) liegt in Rheinland-Pfalz am Mittellauf der Mosel; der Grenzübergang nach Luxemburg ist nur 16 km entfernt. Die Stadt wurde vor mehr als 2.000 Jahren unter dem Namen "Augusta Treverorum" gegründet und beansprucht den Titel der ältesten Stadt Deutschlands für sich. Touristen interessieren sich für die römischen Baudenkmäler wie der Porta Nigra, dem Amphitheater, der Konstantinbasilika und den beiden Thermen - Besucher aus China vor allem für das Geburtshaus von Karl Marx.
Die Stadt Luxemburg , nur eine halbe Autostunde westlich von Trier (Luftlinie 37 km), ist mit 100.000 Einwohnern und als Sitz verschiedener bedeutender europäischer Institutionen immer noch klein genug, um ihre Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erkunden - wie den Bockfelsen, die unterirdischen Gänge der Pétrusse-Kasematten, das Großherzogliche Palais und das Nationalmuseum. Zahllose Banken am Boulevard Royal, einst ein Festungsgraben, weisen auf den Reichtum des Herzogtums hin, wobei das Geschäft in den letzten Jahren deutlich schwieriger geworden ist... Die Stadt Koblenz (ca 110.000 Einwohner), am Zusammenfluss von Mosel und Rhein gelegen, hat nach der Bundesgartenschau 2011 kaum an Anziehungskraft verloren. Die neue Seilbahn vom "Deutschen Eck" zur Festung Ehrenbreitstein - den beiden Hauptattraktionen - führt über den Rhein und verschafft einen großartigen überblick über die Mosel und die Stadt. Zwei Schlösser, Stolzenfels und das Kurfürstliche Schloss, die Basilika Sankt Kastor, Altstadt, Rheinanlagen und Schlängelbrunnen sind weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt. |
Städtetouren:
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Weltkulturerbe Die UNESCO, Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, verleiht den Titel Welterbe oder Weltkulturerbe seit 1972 an Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit weltbedeutend sind. Die Liste des Welterbes umfasst inzwischen mehr als 1.000 Denkmäler in über 160 Ländern, davon über 50 in Deutschland mit dem Aachener Dom als erstem deutschen Monument im Jahr 1978. Zwar können sich weder der Wackerberg noch die Nordeifel als Region größere Chancen ausrechnen, in diese illustre Zusammenstellung aufgenommen zu werden - sie trumpfen jedoch mit einem ganz besonderen Alleinstellungsmerkmal auf: Es gibt weltweit wohl nur wenige Orte in ein, zwei Autostunden-Entfernung (und in der perfekten geografischen Mitte) zu gleich sechs Stätten des Weltkulturerbes - für einen Tagesausflug eine optimale Distanz!
In den Startlöchern zum Weltkulturerbe steht das "Mühlsteinrevier" in der Osteifel zwischen Mendig und Mayen, eine gute Autostunde vom Wackerberg entfernt. Europäisches Kulturerbe-Siegel
Darf es vielleicht auch eine Nummer kleiner sein? Auf Initiative der Europäischen Union verleihen die beteiligten Länder seit 2008 das neu geschaffene Europäisches Kulturerbe-Siegel an Stätten „mit grenzüberschreitendem oder gesamteuropäischem Charakter“.
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Weltkulturerbe:
Europäisches
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Die KulturregionEifel-Events
Großveranstaltungen locken seit langem tausende Besucher in die Eifel, in erste Linie natürlich der Nürburgring mit seinen Autorennen (seit 1927) und dem Open-Air-Festival "Rock am Ring" (seit 1985).
Ein breitgefächertes Angebot aus der klassischen "Hochkultur" traut den Eifelern dagegen kaum einer zu - inzwischen eine krasse Fehleinschätzung! alt="Naturpark Eifel Hohes Venn">
Barrierefreie Ausflugsziele und Veranstaltungsorte Museumslandschaft
In die Eifel fahren, um ein Museum zu besuchen?
"Was guckst Du?" - 16-Ender in der Erlebnisausstellung
Abgesehen von diesen sympathischen, aber nicht immer Tourismus-relevanten Einrichtungen kann die Eifel inzwischen mit einigen Top-Museen aufwarten, die ohne weiteres einen Tagesausflug rechtfertigen.
Die modernste, teuerste (ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag wurde investiert) und von der Lage her zweifellos spektakulärste Anlage. Aller guten Dinge sind drei: Im ehemaligen Kameradschaftshaus 10 ist zusätzlich eines der größte Museen des Roten Kreuzes in Europa untergebracht. Das ehrenamtlich betriebene Museum ist ein integrierter Bestandteil der Bildungslandschaft von vogelsang ip und informiert (an Wochenenden und Feiertagen) über Menschenrechte und humanitäre Einsätze der Organisation. |
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Bildende Kunst Platz für Open Air Kunst zum Anfassen hat die Stadt Schleiden im Rahmen ihres Masterplans geschaffen: Seit Mitte April 2014, einige Wochen nachdem der Schleidener Stadtrat das Projekt "Kunstmeile" abgesegnet hat, stehen die ersten Kunstwerke am Olefufer auf der Westseite des Wackerbergs. Die Objekte stammen vom Künstler Thomas Kleevisch, der Installationen aus Bunkerstahl formte.
In Honerath, einem 26-Seelen-Nest im Höhengebiet von Bad Münstereifel, finden Besucher den Kunsthof Greven. Der frei schaffende Künstler, inzwischen über 80, hat dort seit den siebziger Jahren in Mitten von Wiesen, Wäldern und Feldern auf 7.500 qm eine Fachwerkhofanlage restauriert und einen Skulpturenpark geschaffen, in dem ein Raumschiff neben einem römischen Tempel parkt und - seit dem Sommer 2016 - auch ein Trojanisches Pferd, das den Besuchern auch seine "inneren Werte" erkunden lässt. Sakrale Kunst Auch die Freunde kirchlicher Architektur und Kunst kommen in der Eifel voll auf ihre Kosten - eigentlich keine große Überraschung in einer Region, in der sich viele Jahrhunderte lang die Einflusszonen diverser Bischöfe und Äbte überschnitten haben (und natürlich auch deren Bautätigkeit). So gibt es zu diesem Thema diverse Veröffentlichungen, z.B. von Christoph Wendt ("Die schönsten Kirchen der Eifel" -2010-, oder "Die geheimen Kostbarkeiten der Eifelkirchen " -2013-) und sogar eine Webseite, die einzelnen Kirchen, Kapellen und Klöster in alphabetischer Ordnung auflistet und vorstellt. Das Interesse fällt zunächst auf Großbauten wie die Abtei & Basilika Prüm, im Mittelalter eine der größten des Reiches, oder die "Eifelbasilika" in Steinfeld, nicht weit vom Wackerberg entfernt. Aber auch manche der kleineren Kirchen warten mit sakralen Kostbarkeiten auf, wie beispielsweise die Pfarrkirche St. Clemens in Heimbach mit ihrem barocken Hochaltar und vier Reliquienbüsten der Heiligen auf den Seitenaltären. Die recht junge Wallfahrtskirche St. Salvator (1981) im gleichen Ort mit den Kirchenfenstern von Georg Meistermann beherbergt in einem riesigen Antwerpener Schnitzelalter die Piéta der "Schmerzhaften Mutter".
Fast ein Neubau im kirchlichen Sinn ist auch die Pfarrkirche St. Stephanus in Sistig bei Kall, eingeweiht im Juli 1904 und den Experten bekannt durch die Deckenmalereien und Glasfenster des 1992 verstorbenen Künstlers Ernst Jansen-Winkeln.
Ein Betonturm als Kapelle? Der Schweizer Star-Architekt Peter Zumthor macht´s möglich und hat 2005 im Auftrag des Unternehmer-Ehepaars Hermann-Josef und Trudel Scheidtweiler die Bruder-Klaus-Kapelle bei Mechernich-Wachendorf entworfen. Kapellen gibt es in der Eifel traditionell fast so viele wie Dorfkneipen, aber mit seiner Konstruktion hat sich Bruder Klaus ein absolutes Alleinstellungsmerkmal gesichert. Sogar japanische Architekturstudenten wurden schon am „Mechernicher Monument“ gesichtet. Eifel-Maler
Schroffe Höhen, verwunschene Maare und Seen, Vulkangestein - für die Maler der deutschen Romantik war die Eifel ein »gefundenes Fressen«. Verzückt von den Motiven des Mittelgebirges, in dieser Zeit gerne »preußisch Sibirien« tituliert, zeigten sich ganz besonders die Mitglieder der »Düsseldorfer Malerschule«, die seit 1819 an der Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf ausgebildet wurden. So kamen Künstler wie Carl Friedrich Lessing, Johann Wilhelm Schirmer, Carl Dahl oder Georg Saal in die Region.
In seine Fußstapfen trat Werner Peiner: 1897 in Düsseldorf geboren und an der dortigen Kunstakademie ausgebildet, kam er zum Malen in den zwanziger Jahren in den pittoresken Eifelort Kronenburg und fing 1931 an, mehrere Häuser im historischen Ortskern zu einem Atelier umzubauen. Allerdings hatte Peiner nicht nur Talent, sondern auch die falschen Bewunderer, u.a. den ehemaligen Postkartenmaler Adolf Hitler, der ihn in die "Gottbegnadeten-Liste" mit den 12 wichtigsten bildenden Künstlern aufnahm. Peiner leitete von 1936 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges die "Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei" in Kronenburg; zu seinen Schülern gehörten die bekannten Eifelmaler Rolf Dettmann, Willi Sitte und Willi Wewer.
Eine 800seitige "Eifelmaler-Enzyklopädie" erscheint im Herbst 2017, die Werke von etwa 2.000 Künstlern vorstellt. Hinter diesem Projekt liegen fast 50 Jahre Forschungsarbeit, gefördert wird es mit 5.000 Euro von der NRW-Stiftung. Zu regelmäßigen Ausstellungen nationaler und internationaler Künstler, thematischen Ausstellungen und Künstlerprojekte lädt der Kulturbahnhof Nettersheim ein. Geöffnet ist er während der Ausstellungszeiten jeweils samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Auf der Burg Hengebach in Heimbach, direkt am Rursee gelegen, hat im August 2009 die Internationale Kunstakademie Heimbach ihre Pforten geöffnet. Sie versteht sich als eine Bildungs- und Ausbildungsstätte für das künstlerische Schaffen in den verschiedenen Bereichen der Bildenden Kunst und setzt sich zum Ziel, die Kreativität von Menschen aller Generationen, Nationalitäten und Berufe zu wecken und zu fördern. Neben die praktische Unterweisung tritt auch die Vermittlung von Kunsttheorie und Kunstgeschichte.
Nur 10 Autominuten vom Wackerberg entfernt wurde 1992 die Akademie Kloster Steinfeld gegründet, die regelmäßig mehrtägige Kurse rund um Malerei, plastische Arbeiten und Druckgrafik anbietet.
Regelmäßige Ausstellungen organisiert das KunstForumEifel in Gemünd, eine Initiative des Fördervereins "Maler der Eifel", unterstützt vom Landschaftsverband Rheinland, der Nordrhein-Westfalen-Stiftung sowie verschiedener regionaler Kreditinstitute. Dabei werden nicht nur Bilder, sondern auch Skulpturen, Plastiken, Installationen und Fotos gezeigt. Durch den regelmäßigen Wechsel von Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst sowie der Integration von Bildern von Eifelmalern entstehen neue Anreize für einen Besuch des KunstForumEifel, das in der ehemaligen Gemünder Volksschule untergebracht ist - heute nach der Kernsanierung im Jahr 2007 ein modernes Gebäude mit 2 lichtdurchfluteten Etagen. |
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Musik: Rock am Ring Nicht weniger aufregend, dafür aber wesentlich lauter geht es am Nürburgring zu, wo sich zehntausende Besucher früher zur Formel 1 und anderen Autorennen trafen, heute auch zu Konzerten wie "Rock am Ring".
Die Eifelrennstrecke war als Förderung einer strukturschwache Region in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet worden, kam aber in der jüngsten Vergangenheit durch Fehlinvestitionen in einen neuen Vergnügungspark und durch massive Verschwendung öffentlicher Gelder in die Schlagzeilen und musste im Juli 2012 Insolvenz anmelden.
Für "Rock am Ring" war der Umzug nach Mendig offenbar kein gutes Omen: Im Juni 2016, im 32. Jahr der Veranstaltung, musste das Open Air Konzert abgebrochen werden, als durch Blitzschlag und Starkregen über 50 Teilnehmer verletzt worden waren. Die Auflagen für Naturschutz und Infrastruktur wurden den Veranstaltern so teuer. dass sie sich zur Rückkehr entscheiden.
Drei Nummern kleiner mit einigen hundert Besuchern und 80 Musikern fand im August 2017 in Hellenthal das "Zugvögel-Festival" statt. Der „Summer of Love“ war nach 50 Jahren in der Eifel angekommen, Plastik war verpönt – schrieb der Kölner Stadtanzeiger. Selbst Bühnen und Duschen waren nach Aussage der Organisatoren in „organischer Architektur“ gestaltet. Yoga-Workshops, Kräuterwanderungen und politische Vorträge bildeten das Rahmenprogramm. Klassische Musik Mitten in der Nordeifel werden auch die Freunde klassischer Kultur erstaunlich gut bedient. Zwar erwartet hier niemand ein Opernhaus, dafür stehen - nur wenige Kilometer vom Wackerberg entfernt - wesentlich stimmungsvollere Aufführungsorte bereit als die hoch defizitären Musiktempel der Metropolen, darunter: (1) die Eifel-Basilika Kloster Steinfeld, deren Anfänge bis in die Zeit Heinrichs I. (919–936) zurückreichen, lädt zum Eifeler Musikfest, zu Orgel-, Chor- und Vesperkonzerten ein. Die angeschlossene Akademie veranstaltet Mehrtageskurse in einem breiten künstlerischen und spirituellen Themenangebot.
(2) die Burg Monschau, die bei den "Klassik"-Fans seit dem Jahr 2000 ganz hoch im Kurs steht. Seit der Jahrtausendwende bietet das Festival "Open Air Klassik" jedes Jahr im August ein Programm-Mix aus Oper, Operette und Musical auf der Monschauer Burg. (3) das Jugendstil-Wasserwerk Heimbach direkt am Rursee gelegen. Kammermusik von Weltrang präsentiert der Arbeitskreis "Spannungen" seit Ende der neunziger Jahre im Rahmen eines international renommierten Musikfestivals.
(4) das Kulturkino vogelsang-ip, ein Veranstaltungssaal mit über 1000 Plätzen im Stil der 50er Jahre-Saal. Hier, im Zentrum des Nationalparks Eifel, werden nicht nur Filme vorgeführt, sondern auch Theaterstücke, Musicals oder Konzerte. Ab und zu schauen die "Bläck Fööss" mal vorbei...
Erwähnenswert ist auch der Kulturraum Kall. Gesponsert von der Energie Nordeifel GmbH wird mitten in Kall "hohe Kunst zum Anfassen" zelebriert - Gesang, Instrumentalmusik, Installation, Malerei, Plastik, Grafik, Wort, Ton, Bild,... Eifel musicale
Mit einem vielseitigen Konzertprogramm geht die „Eifel Musicale“ 2019 erstmals an den Start: Kammerkonzerte, Orchesterkonzerte, Kinderkonzerte und Meisterkurse gestalten das Programm des internationalen Events. Eröffnet wird das Festival durch das Sinfonieorchester Aachen in Monschau und Kall. Bis Juni finden über 20 Konzerte renommierter Künstler der klassischen Musikszene sowie internationaler Preisträgern an 11 Spielorten in der Eifel-Region statt.
Eher der leichten Muse hat sich das Simmerather Musikerpaar Sylvia Noel und Daniel Wiegand verschrieben und rockt mit seiner Musicalshow "Traumschiff" die Bürgerhäuser und Theatersäle zwischen Aachen, Köln und Trier. |
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SternstundenWer die A1 Köln-Trier an der Abfahrt Wißkirchen verlässt und westlich der B266 Richtung Kommern, Mechernich und Gemünd folgt, erreicht nach etwa 15 km einen langgezogenen Anstieg zur Wallenthaler Höhe. In der Entfernung taucht halb links aus der hier schon recht hügeligen Eifellandschaft das markante Firmenlogo einer Hamburgerkette auf. Ende der neunziger Jahre hat sich McDonald´s im Kaller Gewerbegebiet eingerichtet und zu einer wahren Goldgrube entwickelt. Zwar gibt das Unternehmen grundsätzlich nicht die Umsätze - oder gar Gewinne - einzelner Standorte preis, aber hinsichtlich beider Kriterien dürfte dies der mit Abstand profitabelste Gastronomiebetrieb in der ganzen Nordeifel sein. Nur böse Zungen behaupten jedoch, damit sei in der Region auch fast der kulinarische Gipfel erreicht... Brust oder Keule?
Die Michelin-Tester besitzen offensichtlich ein Faible für die Eifel: • Der neuste (Michelin-)Stern ist Anfang 2019 über Nideggen aufgegangen: Das Burg-Restaurant Brockel Schlimbach , vor Ort erst 2017 gestartet, konnte mit "neuer deutscher Küche" punkten. Das kulinarische Ereignis des Jahres - zehn Sterneköche auf einen Streich Auf Burg Flamersheim bei Euskirchen, eine halbe Fahrstunde vom Wackerberg entfernt, können Feinschmecker seit 2014 gleich mehrere deutsche Sterneköche in Aktion bewundern. Beim viertägigen Eifel-Gourmet-Festival im Frühjahr kreieren die Koch-Artisten gemeinsam ein mehrgängiges Menü mit entsprechender Weinbegleitung. Ein paar hundert Euro sollte der Gast aber schon dabei haben...
Mindest genauso vielfältig, aber deutlich günstiger, ist das Angebot deutscher und internationaler Küche, Cafés und Bistros in der Nordeifel, und das nicht nur in den touristisch nachgefragten Orten wie Bad Münstereifel, Gemünd, Heimbach oder Monschau. Gourmet-Rallye
Gut 15 Minuten dauert die Fahrt auf der B266 von der Autobahnabfahrt bis zur Wallenthaler Höhe. Wer sich darauf einlässt, nur um ein paar hundert Meter weiter für ein Burger-Menü anzustehen, hat auf dem Weg ein halbes Dutzend kulinarischer Überraschungen verpasst: An der ersten Ampel, ca. 1km nach der Autobahnabfahrt, liegt der Krewelshof ( ★★★ 3,5 bei Tripadvisor), eine Art "Erlebnis-Bauernhof" mit Rundum-Gastronomie, Hofladen und jeder Menge an Veranstaltungen für Groß und Klein: Auf dem vier Hektar große Außengelände mit Maislabyrinth (ab Juli bis Halloween), Strohburg und Sandplatz mit Nugget-Suche, Biergarten, Seeterrasse und Wiesenflächen rund um den Krewelshofer See ist viel Platz zum Spielen und Toben. Direkt neben der Bundesstraße im Freizeitpark "Zikkurat" (Mechernich-Firmenich) liegt die zweite Station der Gourmet-Rallye, das dönerWerk. Früher ein Italiener mit Anspruch ("La Volta") sucht das Restaurant nun einen anderen gastronomischen Schwerpunkt, betont aber auf der eigenen Webseite die hohe Qualität: man verwende ausschließlich hochwertiges Kalbs- und Hähnchenfleisch und keine minderwertigen Zutaten.
Nur ein paar hundert Meter entfernt, malerisch am Kommener Mühlensee gelegen, empfängt das große "Nirvana" ( ★★★★ 4 bei Tripadvisor) bis zu 350 Gäste. Die Balkan-Route
Der Balkan liegt - fast wie im Atlas - direkt gegenüber auf der anderen Seite der B266. Da wäre zunächst das "Croatia" ( ★★★★ 4,4), dann in Roggendorf der "Zagreb Grill" ( ★★★★★ 4,6). Wer ob des Plakats "Mittagsgericht ab 6,90 Euro" misstrauisch wird, kann hier ganz beruhigt einkehren - die Balkan-Platten sind vorzüglich, und nicht nur die! Dass sich gerade an dieser Strecke so viele Restaurants angesiedelt haben (und sich auch halten können), ist natürlich kein Zufall: Die B266 gilt für Pendler wie für Touristen als "Einfallstor" in die Nordeifel und ist teilweise bereits vierspurig ausgebaut. Viele Menschen fahren hier vorbei, wenn sich der kleine Hunger meldet... Köttbullar aus Kall?
Das "unmögliche Möbelhaus aus Schweden" hat es vorgemacht: Möbel aussuchen und Mampfen schließen sich nicht aus. Ja, es soll sogar eine ansehnliche Anzahl von IKEA-Besuchern geben, die dem Möbelhaus ausschließlich wegen "Grönsaksbullar", "Gravad Lax", "Gooey Chokladkaka" oder anderer (günstigen) Spezialitäten einen Besuch abstatten.
Speisen in Top-Form
Burgrestaurants gibt es ja eine ganze Reihe in der Eifel, das eine oder andere sogar ausgezeichnet mit einem Michelin-Stern (Brockel Schlimbach, Bembergs Häuschen).
Der Aktivpark Kall bietet im Übrigen auch weit mehr als die klassische Mucki-Bude: Gehobene Landhaus-Küche
In Bad Münstereifel ist das Landgasthaus Steinmühle ( ★★★★ 3,8) und das Restaurant Wolfsschlucht ( ★★★★ 4,1) in jedem Fall einen Besuch wert, in Heimbach am Rursee gilt das gleiche für das Landhaus Weber ( ★★★★★ 4,8).
Der Geheimtipp: Weit entfernt von irgendwelchen touristischen Sehenswürdigkeiten in in einem kleinen und eher unbedeutenden Ortsteil der Gemeinde Kall hat sich vor einigen Jahren die "Golbacher Oase" ( ★★★★ 4,4) angesiedelt, ein Café-Bistro fürs Wochenende (öffnet samstags um 12:00 Uhr), das mit frischer regionaler Küche und Speisen in beinahe Sternequalität überrascht, gerne auch auf Bestellung zum Abholen. |
Sterne-Restaurants
Regionale Küche mit Anspruch
Spezialitäten
Pizza • Pasta • Gyros • Döner
Cafés
Catering
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Shopping in der EifelEinkaufsparadies
Die Nordeifel als Destination für Shopping-Touristen? Keine unrealistische Vorstellung, wenn es nach den Plänen von Georg Cruse und seinen beiden Geschäftspartnern geht. Seit August 2014 werden in rund 30 Betriebsstätten in der Innenstadt von Bad Münstereifel auf insgesamt 12.500 Quadratmetern Verkaufsfläche 40 Marken angeboten. Mode für Damen und Herren ist genauso im Sortiment vertreten wie Schuhe, Sportartikel, Wohnaccessoires und Süßwaren. Inzwischen kommen über 2,5 Millionen Besucher in das "City Outlet Bad Münstereifel", und das Wachstum geht weiter. Ein Outlet-Center haben die Kaller schon lange, nur heißt es bei ihnen "Möbel Brucker". Mit annähernd 60.000 qm Ausstellungsfläche, verteilt auf mehrere Gebäude im Gewerbegebiet, lässt das Familienunternehmen die unmöglichen Möbelhäuser aus Schweden weit hinter sich und ist der flächenmäßig größte Anbieter in NRW, der drittgrößte in Deutschland. Die IHK Aachen sieht in Brucker den Hauptgrund für das Kaller "Kaufkraft-Wunder": Während es die Einwohner der Gemeinde auf circa 60 Mio Euro Kaufkraft bringen, erlöst der Einzelhandel annähernd 160 Mio. - es fließen also etwa 100 Mio. Euro Umsatz nach Kall. Da freuen sich die Wirtschaftsförderer! Wer als Kunde bei einem Ausstellungsstück von Möbel Brucker einen Schönheitsfehler entdeckt, wird mit einem großzügigen Rabatt belohnt. Bei vielen Stücken von Walter Lehnertz dagegen ist der Lack schon lange ab - und niemanden stört´s! Der gebürtige Prümmer und gelernte Pferdewirt ist seit 2013 Händler in der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" mit Horst Lichter. In Kall-Krekel hat er im Sommer 2015 unter der Bezeichnung "Eifel Antik" in einem ehemaligen Ponyhof eine Trödelhalle eingerichtet. Besucher erwartet dort neben Antiquitäten, Kunst und kuriosen Sammlerstücken auch ein eigenes Antik-Café.
Zu einer Einkaufs- und Erlebniswelt der besonderen Art hat sich in den letzten Jahrzehnten der Ardenner Cultur Boulevard in Losheim an der belgischen Grenze entwickelt. Einerseits locken große Dauerausstellungen die Besucher an, darunter - Keine Kuckucksuhr aus Kall
Mit dem Slogan "EIFEL. Qualität ist unsere Natur." versucht die Regionalmarke EIFEL GmbH in Prüm gegenzusteuern und präsentiert im Web eine interaktive Standortkarte mit über 300 Produzenten und Verkaufsstellen. Den Schwerpunkt des Angebots bilden erwartungsgemäß Lebensmittel, vorzugsweise in flüssiger Form - vom Edelbrand über den Ahrwein bis zum Streuobst-Apfelsaft. An der Ahr bietet die Eifel-Destillerie P.J. Schütz Fruchtliköre, Kräuterbrände und manche hochprozentigen regionalen Spezialitäten feil und kann dafür Dutzende, teilweise internationale, Auszeichnungen vorweisen. Und vom Familiendomizil Johannshof in Bad Münstereifel-Nöthen aus versucht Matthieu Honnefelder seit 2018, seinen Eifeler Premium-Gin "Jacquemain" in namhaften Bars und Restaurants zu platzieren. Aus dem Hürtengenwald stammt der Vossenacker Holunderlikör "Hola". Der Firmen- und Produktname kommt nicht von ungefähr, sondern zeigt die mythologische Verwurzelung der Eifler: So schildert eine Legende, dass Hola, eine germanische Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin, einst vor rivalisierenden Göttern fliehen musste und schließlich unter einem Holunderbusch Zuflucht gefunden hat.
Nun glaubt man gerne, dass die Landbevölkerung mit Holz, Honig oder Hochprozentigem traditionell ihren Lebensunterhalt aufgebessert hat. Pasta dagegen würde man eher in Bella Italia verorten, zur Not - in Form von Eiernudeln - auch noch in Schwaben. Über die Webseiten der Erzeuger und des Eifelshops sind die regionalen Produkte leicht zu beziehen. Ein besonderer Reiz bietet aber der Abstecher zu einem der Hofläden in der Eifel: Selbst zu sehen, wo die Waren hergestellt werden (oder vielleicht sogar ein Gespräch mit dem Besitzer), hat schon eine andere Qualität als der Einkauf im Supermarkt oder im Web. Eifel Frizz statt Prosecco Zwar sind die Hanglagen des Wackerbergs nicht unbedingt bekannt für ihre Rebstöcke, aber mit Ahr und Mosel weist die Eifel seit Römerzeiten gleich zwei renommierte Anbaugebiete aus. Wer nicht unbedingt bis zu den Weinfesten im Oktober warten will, um sich vor Ort mit den entsprechenden Tropfen einzudecken, kann dies auch das ganze Jahr über in Kall bei Wein Baum tun. Der Fachhändler hält viele Weine zur Verkostung bereit und veranstaltet mehrmals im Monat Degustationen, die immer unter einem bestimmten Thema stehen. Wanderbegleiter, Partykracher oder Perlwein - mit diesen Attributen schmückt Wein Baum seine neue Eigenmarke "Eifel Frizz". Aus einem aromatischen Grundwein von Müller-Thurgau und Gelber Muskateller wird anschließend wie bei einem Frizzante Kohlensäure zugesetzt - wohl bekomm's! "Histotainment"
Einen besonderen Erlebniswert beim Einkaufen versprechen diverse Mittelalter- und Handwerkermärkte, die in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erleben und gerne auf einer der Eifelburgen veranstaltet werden. Viele Teilnehmer sind in mittelalterliche Tracht gewandet und bieten entsprechende Waren feil: Kräuter, Felle, Lederwaren, Keramik, Schmuck, Hieb- und Stichwaffen, ... Erlebnis-Handwerk Ohne die Showeffekte eines Mittelaltermarkts, dafür aber mit qualifizierten Anleitungen präsentieren Handwerksbetriebe in der Nordeifel ihr Können: Gold schmieden, Elfenbein schnitzen, Bücher binden, Kachelöfen bauen, Porzellan bemalen - diese und noch viele weitere "handwerkliche Fertigkeiten von höchster Qualität als Zeugnisse regionaler Identität" (so die Handwerkskammer Aachen) werden den Besuchern nicht nur vorgeführt. Sie können mit den Meistern ins Gespräch kommen, an Workshops teilnehmen und natürlich in vielen Betrieben auch einkaufen. |
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Mittelalter- &
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Es begann in der EiszeitGeschichte
Die Jäger und Sammler, die in der letzten Eiszeit die Region durchstreiften, die wir heute "Vulkaneifel" nennen, werden nicht schlecht gestaunt haben, als vor circa 13.000 Jahren der Vulkan des Laacher Sees mit einer Sprengkraft von 500 Hiroshima-Bomben ausbrach. Vulkanologen vermuten, dass die Eruption eine 35 Kilometer hohe Rauchsäule erzeugte, die sich bis nach Skandinavien und Italien ausbreitete.
Schon viel früher, vor mehr als 100.000 Jahren, lebten Neandertaler im Gebiet der heutigen Eifel. (Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sollen einige Gene dieser Vorfahren noch heute im Erbgut der Eifeler Bevölkerung nachweisbar sein.) Kelten, Römer und Germanen
Kurz vor der Zeitenwende verdrängten die Römer die in der Eifel siedelnden Kelten und investierten massiv in Bergbau und Landwirtschaft. Sie hinterließen eine imposante Wasserleitung nach Köln, eine gut ausgebaute Fernstraße Köln-Trier (dagegen lässt der Lückenschluss der A1 auf der gleichen Strecke nach 30 Jahren immer noch auf sich warten), diverse Tempelanlagen, Thermen, Brunnen, Wehrmauern und natürlich Landvillen. Damit steuerten die Römer eine beachtliche Anzahl interessanter Ausflugsziele zu den Marketing-Broschüren der Eifel-Touristik bei. Deutlich unproduktiver als die Römer verhielten sich die germanischen Franken, die Ende des 4. Jahrhundert in die Region einfielen. Nach der feindlichen Übernahme folgte ein langer wirtschaftlicher Abschwung und - mangels Instandsetzungsarbeiten - der Verfall der Infrastruktur. Bauboom im Mittelalter Wie gut, dass sich im Mittelalter und in der frühen Neuzeit einige Lokalgrößen vom Burgen-Bauboom anstecken ließen. Ihre Nachkommen mussten Ende des 17. Jahrhundert dann aber erleben, wie die Truppen des französischen Sonnenkönigs, Ludwig des 14., auf dem Weg zum Rhein die meisten Eifelburgen zerstörten. Mehr Glück hatten in dieser Hinsicht die Vorbesitzer von Franz Josef Graf Beissel von Gymnich, dem aktuellen Schlossherrn auf Burg Satzvey bei Mechernich. Die mittelalterliche Wasserburg aus dem 12 Jahrhundert ist - von ein paar Blessuren im 2. Weltkrieg abgesehen - nie zerstört worden. Da die Unterhaltskosten des alten Gemäuers mit der Zeit stark angestiegen sind, vermarktet der Graf seine Location erfolgreich, aber nicht immer zur Freude der Anwohner, mit einer zunehmenden Anzahl von Ritterspielen, Jahrmärkten und anderen Mittelalter-Events. Die Besucher strömen längst nicht nur aus der Eifel nach Satzvey, sondern aus dem ganzen Rheinland und den Benelux-Staaten. |
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Die Preußen kommen
Die Wiederaufnahme des Bergbaus führte ab dem im 17. und 18. Jahrhundert zunächst zu einem gewissen Wirtschaftsaufschwung, gleichzeitig aber zu einer fast völligen Abholzung der Wälder, die als Brennholz für die Verhüttung der Erze herhalten mussten. (Wo sind die Grünen, wenn man sie braucht?)
Man kann sich die Eifel um 1800 als eine Wiesen- und Heidelandschaft vorstellen, auf der vor allem Schafherden weideten. Gleichzeitig verarmte die Bevölkerung zusehends, da die kargen Ackerböden keine reichen Ernten zuließen. Mit dem Niedergang von Bergbau und Hüttenbetrieben nach der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Lage der Bevölkerung auch nicht besser. Zu dieser Zeit war - als Folge des Wiener Kongresses - die Eifel zu einer preußischen Provinz geworden, in die gerne Beamte abgeschoben wurden, die in Berlin in Ungnade gefallen waren ("Preußisch Sibirien"). Die Preußen forcierten ein Wiederaufforstungsprogramm, jedoch überwiegend mit schnell wachsenden Nadelhölzern, das der Eifel ihr heutiges Erscheinungsbild verleiht.
Während des "3. Reichs" errichteten die Nationalsozialisten eine "Ordensburg Vogelsang" zwecks Nachwuchsschulung in traumhafter Lage auf der Dreiborner Hochfläche über dem Urftstausee.
Highlights sind die Dauerausstellung „Bestimmung: Herrenmensch. NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“ der NS-Dokumentation und die Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ des Nationalpark-Zentrums Eifel. Von April bis Oktober sind Turmaufstiege möglich, die einen lohnenden Ausblick auf die Wälder und Seen des Nationalparks Eifel bieten.
Hitlers „Ordensburgen“ – Kaderschmieden des Nationalsozialismus Der heiße und der kalte Krieg in der Eifel
Hatte die Eifel im Mittelalter von ihrer zentralen Lage im fränkischen Herrschaftsbereich profitiert, so war sie in der Neuzeit zur Grenzregion geworden - ein Aufmarschgebiet für Truppen und Ort schwerer Kampfhandlungen.
Zu Kriegsende war die Region stark umkämpft, was wohl weniger am "Westwall" lag, einem Großprojekt der Nazidiktatur, das sich, auf einer Länge von 630 km zwischen Kleve und der Schweizer Grenze errichtet, quer durch die Eifel zog. Als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme recht erfolgreich, als Verteidigungsstellung praktisch ohne jede Wirkung, sehen Naturschützer die Reste von Bunkern und Panzersperren mittlerweile als wertvollen Lebensraum für Fledermäuse und Wildkatzen. Spektakulärer waren da sicherlich die Stellungen der ersten Marschflugkörper V1 und V2, die meist in Richtung London abgefeuert wurden, wegen ihrer hohen Absturzquote von der Landbevölkerung jedoch als "Eifelschreck" bezeichnet wurden.
Eine besondere strategische Bedeutung kam Kall Ende 1944 als Eisenbahnknotenpunkt im Rahmen der "Ardennen-Offensive" zu. Insgesamt waren etwas über eine Million Soldaten an der Schlacht beteiligt. Für die USA war es die größte Landschlacht des Zweiten Weltkrieges; etwa 20.000 Tote machten sie für die US Army zur blutigsten Schlacht des ganzen Krieges. Auf deutscher Seite wurde die Operation von General Gerd von Rundstedt von der Burg Dalbenden (Kall) aus befehligt. Burg, Eisenbahnanlagen und Wohnort wurden bei den folgenden alliierten Bombenangriffen stark zerstört. Bunker für den Ernstfall Im kalten Krieg wurde die Eifel wegen ihrer Nähe zur ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn für einige streng geheime Baumaßnahmen auserwählt - gleich vier Atomschutzbunker wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit errichtet und sind heute teilweise zugänglich -
- in Satzvey für die Landeszentralbank Bis Mitte der achtziger Jahren betrieben die amerikanischen und belgischen Streitkräfte in weniger als 20 min. Fahrentfernung vom Wackerberg zwei Nike-Raketenstellungen - im Billiger Wald, nahe der Autobahnabfahrt der A1 (Euskirchen, Wisskirchen, Gemünd) und in Reetz bei Blankenheim. Heute veranstaltet ein Hobby-Historiker Führungen durch das ehemalige Militärgelände und schockiert seine Zuhörer mit dem Hinweis, hier seien auch atomare Sprengkörper gelagert worden, und zwar in einer mehr oder weniger handelsüblichen Garage. Die weltweit beste US Air Base
In der Südeifel zwischen Trier, Bitburg und Wittlich ist der kalte Krieg noch nicht zu Ende: Die US-Luftwaffe hat dort in den fünfziger Jahren einen Flugplatz übernommen und ausgebaut, der bereits von französischen Besatzungstruppen angelegt worden war. Auf der Air Base Sprangdahlem sind inzwischen ungefähr 5.000 US-Soldaten stationiert; dazu kommen ca. 7.000 Familienangehörige sowie 800 deutsche Zivil-Angestellte - ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor für die strukturschwache Region. Donald, der Eifelschreck
Juli 2020 - Diese Nachricht schlägt in Sprangdahlem ein wie eine Bombe: |
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Zu den Sternen Für eine militärische (Mit-)Nutzung war auch der Radiopeiler Stockert konzipiert, das erste frei bewegliche deutsche Radioteleskop. Nach einer von der NRW-Stiftung finanzierten Sanierung ist die Radiosternwarte Stockert inzwischen regelmäßig sonntags von 14 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet. Das Programm beginnt mit einem Vortrag zur Einführung in die Radioastronomie; anschließend kann das 25-Meter-Radioteleskop besichtigt werden, mit dem astronomische Messungen durchgeführt werden. In einem anderen Ortsteil von Bad Münstereifel, nur eine knappe halbe Fahrstunde entfernt, wurde zwischen 1968 und 1971 das Radioteleskop Effelsberg errichtet. Der 100 Meter-Spiegel gehört heute zum Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Ein 766 m langer Planetenwanderweg mit Informationstafeln zum Sonnensystem, den Planeten und der Sonne selbst führt zur der Anlage, die bis zum Jahr 2000 als größtes bewegliche Radioteleskop der Welt galt. Die Mars-Mission
Ende Februar 2021 ist es endlich soweit: Nach rund sechs Monaten Flugzeit landet der US-Rover "Perseverance" auf dem Mars, um dort nach möglichen Spuren früheren Lebens zu suchen, und um das Klima und die Geologie des Planeten zu erforschen. Der Sternenpark Der Nachthimmel über der Eifel ist ein besonderer. Als erstem Ort in Deutschland verlieh die „International Dark Sky Association“ dem Nationalpark Eifel im April 2014 die Anerkennung zum Sternenpark. Damit bescheinigt die Organisation, dass der Nachthimmel über dem Nationalpark die strengen Vorgaben der Organisation über die sogenannte Lichtverschmutzung einhält. Mit seinen wenigen nächtlichen Lichtquellen bietet der Nationalpark hervorragende Voraussetzungen für eine Sternenbeobachtung, mittelfristig wird sogar die Einrichtung eines richtigen "Sternenreservats Eifel" angestrebt.Die Sternwarte der Astronomie-Werkstatt "Sterne ohne Grenzen" auf dem Internationalen Platz Vogelsang IP inmitten des Sternenpark Nationalpark Eifel bietet regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen an. |
Infos:
WDR4: Das Radioteleskop Effelsberg |
LuftkurortKlima
Der Hinweis auf das sprichwörtlich "raue Klima der Eifel" darf nicht fehlen, sobald die Rede bei Rheinländern auf das westlich angrenzende Mittelgebirge kommt. Kein Wunder: Wenn sich in Köln oder Bonn die Sommertemperaturen bei zunehmender Schwüle der 30 Grad-Marke nähern, erfreuen sich die Eifler erfrischender 25 Grad, und das bei einer wesentlich niedrigerer Luftfeuchtigkeit. Tief durchatmen Die Mitteltemperatur im Januar, dem kältesten Monat, beträgt -1,5 °C in den Hochlagen und +1,5 bis 2 °C in den Tälern. Der wärmste Monat (Juli) hat im Schnitt nur eine Temperatur von 14 °C in den Hochlagen. Die Schneehäufigkeit schwankt von Jahr zu Jahr beträchtlich und ist natürlich stark von der Lage abhängig: So freuen sich die Skigebiete (ab 600 m) in manchen Jahren über insgesamt 70 Tage mit geschlossener Schneedecke. Als besonders günstig werten Mediziner die bioklimatischen Bedingungen der Eifel, da starke Hitze und Luftschwüle im Sommer nur selten auftreten. Als Reinluftgebiet mit sehr geringer luftchemischer Belastung zeichnet sich die Eifel darüber hinaus durch ein ausgesprochenes Reizklima aus. Für Besucher aus den rheinischen Großstädten heißt es in jedem Fall: "tief durchatmen". Kachelmann in Kolvenbach Er ist Schweizer und war lange Zeit Deutschlands populärster Wetterfrosch, bis im Jahr 2010 die Beziehung zu einer (!) seiner Geliebten spektakulärer zusammenkrachte als Eisberge vor Grönland durch die Klimaerwärmung: Unter dem Vorwurf der Vergewaltigung kam Jörg Kachelmann für 132 Tage in Untersuchungshaft, bevor er ein Jahr später nach einem langen Strafprozess freigesprochen wurde.
Aber Kachelmann ist im Wetter-Geschäft geblieben: In Kolvenbach bei Bad Münstereifel eröffnet er im April 2022 eine Wetterstation auf dem Bützler Hof, die u.a. Temperatur, Luftdruck und Niederschlag misst, später auch Windstärke und Bodenfeuchte. Der Wetterpark: Ausstellung Wetter, Klima, Mensch
Vor ein paar Jahrzehnten war das Skigebiet "Weißer Stein" bei Hellenthal-Udenbreth zwischen Dezember und März mit Skilift, Rodelpiste und gespurter Loipe ein echter Touristenmagnet - jetzt lohnt sich das Geschäft rund um den Wintersport nur noch ein paar Tage im Jahr. Wackerberger Auslese
Zwischen Spätherbst und Frühjahr steigen in manchen kalten Nächten Nebelschwaden aus den Tälern der Olef und der Urft rund um den Wackerberg auf. Während die Bewohner von Kall, Schleiden und Gemünd morgens dann einige Stunden "im Nebel stehen", bieten sich auf 500 m Höhe rund um Haus Wackerberg spektakuläre Fotomotive. Tatsächlich eröffnet die Lage ca. 30 Höhenmeter vom Kamm des Wackerbergs entfernt und mehr als 100 Meter über den umliegenden Tälern ein vorteilhaftes Mikroklima: Dem ehemaligen Regierungspräsidenten Antwerpes, der Weinreben an seinem Verwaltungssitz in der Kölner Innenstadt pflanzte, die Beeren kelterte und die Weinflaschen dann für einen guten Zweck versteigerte, können wir bisher (noch) nicht nacheifern. |
Wetterinfos:
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