S anne und Ulrike haben Osterferien. Wenn sie nicht auf dem Hof helfen müssen, düsen sie mit ihren Fahrrädern durch die Gegend und kriegen alles mit. In zwei Monaten ist Fußball-WM, die Mädchen bekommen aber einfach nicht genug Hanuta-Bilder für ihre Sammelalben. Also schneiden sie ein paar Männerköpfe aus dem Fahndungsplakat in der Post.
Das ganze Land ist 1978 in Aufruhr über drei Buchstaben - RAF. Und dann geschieht tatsächlich ein Bankraub.

Zwei Teenager, ein Bankraub und die RAF: Nach seinen DDR-Romanen widmet Max Annas sich in seinem Krimi „Der Hochsitz“ dem Terrorismus in der Bundesrepublik der Siebzigerjahre. Der Autor lässt seinen neuen Roman kurz nach dem Deutschen Herbst und in der Fahndungswelle der Polizei nach der zweiten Generation der RAF-Touristen spielen.
In einem beschaulichen Eifeldorf unmittelbar an der Grenze zu Luxemburg sind plötzlich Verbrechen eingezogen, die weit über die kleinen Diebereien und gehässigen Akte zwischen den Nachbarn hinausgehen. So wird der Schmuggler Peters in der Nacht auf offener Straße erschossen, plötzlich werden Banken ausgeraubt, und mehr als finstere Gestalten treiben sich plötzlich auf den Dorfstraßen herum.

Rezensionen

• Annas erzählt meist aus Sicht einer 11-jährigen; er ist nicht auf Action und Hetzjagden aus, sondern erzählt seinen Krimi, der im Jahr 1978 spielt, ruhig und ein wenig lakonisches.
Silke Schröder

• Krimipreisträger Max Annas leuchtet nach seiner Ostpolizei-Reihe mit „Der Hochsitz“ nun in die dunklen Ecken der bundesdeutschen Provinz – und lässt im Zeitkolorit der 1970er Jahre unberechenbare Gewalt aufblitzen, die gekonnt böse das Trugbild einer behüteten Jugend- und Dorfidylle zerlegt.
kulturnews

• Ein sperriger Rückblick: Der Krimi ist für meinen Geschmack zu zersplittert und damit zu schwer zu folgen. Annas hat zweifellos viel gewollt – aber meiner Meinung nach ist nicht alles gelungen.
Sabine Bongenberg

Bewertung:   3,45/5 Amazon

Der Autor: Max Annas

* 1963 in Köln, war Redakteur bei der linken Kölner Szenezeitschrift StadtRevue, hat als Autor Bücher über Politik und Kultur veröffentlicht sowie Filmfestivals und -reihen organisiert.
Die letzten Jahre der DDR hatte Annas genutzt, um sich dort umzusehen und Freundschaften zu schließen. Im Juli 1989 wurde ihm die Einreise schließlich verwehrt.
Er arbeitete lange als Journalist, lebte in Südafrika und erhielt für seine ersten Romane, die in der DDR spielen, den Deutschen Krimipreis. Mit "Hochsitz" (2021) legt er seinen ersten Eifelkrimi vor.


Die *** Teufelsschlucht ***

im Naturpark Südeifel in der Nähe von Irrel ist die bekannteste Touristen-Attraktion der Region, die an Luxemburg grenzt, und gleichzeitig eines der spannensten Naturdenkmäler der Eifel.
Gegen Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren führte der Wechsel von Frost- und Tauperioden zu gewaltigen Felsstürzen am Rand der Hochfläche. Ein großer Sandsteinblock kippte damals aus der Plateauwand heraus und öffnete so eine heute 28 Meter tiefe Felsspalte

Mit ihren steilen Felswänden, engen Schluchten und Spalten ist die bizarre Felsenlandschaft der Teufelsschlucht ein Ausflugsziel und ein Startpunkt für weitere Wanderungen in die Umgebung. Enge Schluchten und schmale Felsspalten, von Moosen und Flechten bewachsen, riesige Felstürme, mächtige Steinblöcke mit bizarren Verwitterungsformen – eine wilde, urtümliche Landschaft prägt das Ferschweiler Plateau und seine Umgebung.

Kein Wunder, dass die Menschen früher dachten, hier habe der Leibhaftige höchst persönlich randaliert!

Einige der spektakulärsten Wanderrouten der Eifel führen durch den Naturpark, der für Touristen in ein eigenes Informationszentrum eingerichtet hat. Da schadet es auch nicht, wenn gleich die Ecke herum der barrierefreie Dinopark-Teufelsschlucht Familien von Ende März bis Anfang November zu einer Zeitreise durch die Erdgeschichte einlädt.

Bewertung:   4,5/5  Tripadvisor

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Neue Krimis: Der Hochsitz (Deutschlandfunk Kultur)