K onkurrenz belebt das Geschäft - auch im Bestattergewerbe. Von einem Tag auf den anderen bringen die Brüder Paul und Peter Schlangensief ihre Kundschaft im kleinen, beschaulichen Eifelort Oberprüm für die Hälfte die üblichen Preises unter die Erde.

Der Wettbewerb tobt: Das muss doch mit dem Teufel zugehen...
Die Brüder haben offensichtlich eine todsichere Geschäftsidee entwickelt, dank der sie den anderen Bestattern vor Ort eine Nasenlänge voraus sind. Kein Wunder, dass die Konkurrenz den Leichenwagen der beiden von nun an nicht mehr aus den Augen lässt.

Die Frau mit besonderen Eigenschaften

Zur gleichen Zeit gibt der Dachdecker Wilden eine Heiratsannonce auf. Als er endlich einen Brief und ein Foto erhält, verliebt er sich Hals über Kopf in die schöne und um etliche Jahre jüngere Sybille, und ein paar Tage später zieht sie in sein Haus. Das Glück scheint perfekt. Aber schon nach kurzer Zeit geht es plötzlich rapide bergab mit seiner Gesundheit.
Hat er sich da etwa auf eine "schwarze Witwe" eingelassen?

Rezensionen

• Die Krimi-Handlung funktioniert sehr gut und ist extrem spannend erzählt. Die Geschichte mit den Bestattungsunternehmern ist zwar eigentlich auch nicht schlecht, wird aber nachher sehr unbefriedigend aufgelöst und schwankt sehr unsicher zwischen Tragödie und Klamauk.
TKr

• Die Erzählweise ist unterhaltsam und die Geschichte(n) entwickelt(n) sich auch logisch. Da es aber, wie gesagt, alles ziemlich offensichtlich ist, fehlt etwas die Spannung. Wenn man von vornherein alles weiß, ist es ein bisschen langweilig.
Sehr viel besser als die schwarze Witwe gefallen mir die beiden Brüder Schlangensief, was für ein Gaunerpärchen!
Polartbaerli

• Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Teilweise etwas skurill aber sehr unterhaltsam. Kann ich nur empfehlen.
Gerhard Huhn

Bewertung:   4,0/5 Amazon

Carola Clasen

die „Queen of Eifel-Crime“, wurde am 7. Mai 1950 in Köln geboren und arbeitete nach einem Sprachenstudium zunächst einige Jahre als Fremdsprachenassistentin in Belgien. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland veröffentlichte sie einige Kurzgeschichten im Rundfunk und 1998 ihren ersten Eifel-Kriminalroman „Atemnot“.
Ihre Protagonisten ist die eigenwillige Hauptkommissarin Sonja Senger, die in Wolfgarten inmitten des Nationalparks Eifel lebt, in einem „Forsthaus am Ende der Stromleitung“.
Senger löst ihre Fälle auf unkonventionelle und intuitive Art; sie taucht dabei gerne in die Höhen und Tiefen der weiblichen Psyche.


*** Prüm ***

ist eine Stadt in der Westeifel (Rheinland-Pfalz) mit gut 5.500 Einwohnern. Doppelt gemoppel hält besser: Gleich zweimal wurde hier im Mittelalter zur Frankenzeit ein Kloster gegründet - im Jahr 721 durch Bertrada, die Ältere, und Charibert, dann gut 30 Jahre später erneut durch König Pippin und die Benediktinermönchen.
Die Abtei besaß die die bedeutendste Urkundensammlung aus der Karolingerzeit und war im Verlauf des Mittelalters sogar Zentrum eines Fürstentums.

Auch heute hat die Kleinstadt im Dreiländerdreick zu Belgien und Luxemburg ihren Besuchern einiges zu bieten, nicht nur den Sitz der Eifel Tourismus GmbH.
Angeboten werden Stadtführungen und Wanderungen, ein Waldschwimmbad und ein Freizeitbad mit Rutsche, Whirlpool und Kleinkindbereich, sowie viele andere Freizeitaktivitäten wie Angeln, Tennis, Planwagenfahren oder Minigolf.
Früher einmal hieß es jedes Jahr "Ski und Rodeln gut" am Schwarzen Mann und in der Wolfsschlucht, heute lockt die Winterlandschaft des Prümer Landes nicht ganz so zuverlässig, Der Klimawandel hat auch die Eifel nicht verschont...

Abtei Prüm: Die St. Salvator Basilika

Wirtschaftsförderung für die Eifel - wie sich die Zeiten ändern:
Im 20. Jahrhundert hat man in die strukturschwache Region eine Rennstrecke gesetzt und freut sich heute nicht nur über diverse Auto- und Motorradrennen, sondern auch über Festivals wie "Rock am Ring".
Im achten Jahrhundert strömten die Besucher nicht mehr zu Wagenrennen wie im alten Rom, sondern - als fromme Pilger - zu Reliquien wie den Sandalen Christi, für die Karl der Große in Prüm die erste Salvatorkirche bauen ließ. Auch sonst war die Abteikirche der Benediktiner so kostbar ausgestattet, dass sie "Goldene Kirche" genannt wurde.
Das hat sich dann bis zu den Wikingern herumgesprochen, die Prüm und die Basilika gleich zweimal plünderten und in Brand setzten - in den Jahren 882 und 892.

Auch gut besuchte Konzerte gab es natürlich schon im Mittelalter, nicht ganz so ro‍ckig wie auf dem Nürburgring, dafür perfekt vorgetragen von Mönchen im gregorianischen Choral.

Bewertung:   4,0/5  Tripadvisor

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