Filmteam in der Nordeifel:

Szenerien wie beim Herrn der Ringe

Bernd Kehren, Kölner Stadt-Anzeiger • 21. Februar 2009


HELLENTHAL. Die Nordeifel hat sie alle fasziniert. Das Filmteam, das ab Mittwoch in der Region den Endzeitthriller "Extinction (Aussterben) - The G.M.O. Chronicles" drehen wird, ist mehr als angetan von ihren spektakulären Kulissen, womit unter anderem das Innere der Staumauer der Oleftalsperre, die Reifferscheider Burg oder die ehemalige Nike-Station bei Reetz gemeint sind.

Was Produzent und Hauptdarsteller Daniel Bruder, bekannt aus der TV-Serie "Klinik am Alex", beeindruckt hat, war die Freundlichkeit der Eifeler. Der Mann, der aus dem Taunus stammt, behauptet, er könne erkennen, ob es sich um einen Eifeler oder einen Auswärtigen handele.
Gestern wurde das Projekt im Innern der Staumauer vorgestellt. Vom Filmteam dabei: Regisseur Niki Drozdowski, die Darsteller Tobias Kay und Lee Rychter, beide ebenfalls aus "Klinik am Alex" bekannt, Daniel Buder, der aus den USA eingeflogene Schauspieler Jerry Coyle und Co-Produzent Rob Montgomery.

Endzeitthriller

Pressesprecher Florian Linke sprach von einem Endzeitthriller. Daniel Buder und Niki Drozdowski konzipierten den Film vor über einem Jahr. Die Kölner Filmemacher merkten schnell, dass sich in der Domstadt niemand für das Projekt interessierte. Sie wollten den Film schon verschieben und den angedachten Kurzfilm später als 90-Minuten-Streifen drehen. Buders Ex-Freundin, deren Familie in Alendorf lebt, fuhren an einem nebligen Sonntagmorgen durch die Eifel und da erblickte er die "sensationelle Militärbasis" bei Reetz. Er hielt an, fotografierte und schickte die Bilder Regisseur Drozdowski, der gleich sagte: "Wir müssen drehen.

Tourismus-Chef am Set

Es wurde weiter in der Eifel gesucht, dann traf das Team auf Hellenthals Tourismus-Chef Winfried Kaiser. Der bahnte den Filmleuten den Weg. "Wir haben in der Eifel eine Unterstützung gefunden, wie wir es in Köln längst nicht mehr gewohnt sind" , erinnert sich Regisseur Drozdowski.
Mit Hilfe von Winfried Kaiser, Herbert Polczyk vom Wasserverband Eifel-Rur oder der Gemeinde Blankenheim habe man Orte gefunden, die bei den Filmemachern Assoziationen zum "Herr der Ringe" hervorgerufen habe. Bob Montgomery erzählt, das Team habe sich Tag und Nacht mit der Auswahl der Drehorte beschäftigt. Er verspricht "spektakuläre Szenen" in der Kölner Straße in Hellenthal, der Reifferscheider Burg bei Nacht oder dem Curtius-Schulten-Platz in Blankenheim, wo ein Auto in die Luft fliegen soll.
Hochkarätige Stuntmen aus Berlin werden mitarbeiten. Im Innern der Staumauer werden sie „an den Wänden entlanglaufen“. Als „Mutanten“ sollen sie über die Zäune der Nike-Station springen, indem sie nur einmal mit dem Fuß in die Maschen des Drahtes treten. Spektakuläre Sprünge soll es auch in der Reifferscheider Burg geben.

Internationaler Standard

"Abseits der normalen Filmwege können wir die Standards eines internationalen Kinofilms erfüllen", sagt Regisseur Niki Drozdowski, der andeutet, dass es einen weiteren Film in der Eifel geben wird, von dessen Erfolg er ebenfalls überzeugt ist: "Das Projekt wird einschlagen."
Daniel Buder freut sich über die Mitarbeit von Lee Rychter und Tobias Kay. Buder: "Die Nummer wäre nicht möglich ohne die Mitarbeit dieser Kollegen." Diese hoch bezahlten Schauspieler, die in der Serie "180 Tage am Stück" drehten, hätten sich für das Projekt entschieden, weil sie davon überzeugt seien. Dies beweise auch die Mitarbeit von Jerry Coyle, der seit 25 Jahren in Hollywood-Produktionen dabei sei.

Der Regisseur betonte, dass es sich keinesfalls um einen bloßen Horror- oder Katastrophenfilm handele, sondern um einen gut recherchierten "Endzeitfilm" , bei dem es auch um die "Einsamkeit der Hauptfigur gehe. Hochkarätige Stuntmen aus Berlin werden mitarbeiten. Im Innern der Staumauer werden sie "an den Wänden entlanglaufen" . Als "Mutanten" sollen sie über die Zäune der ehemaligen Nike-Station springen, indem sie nur einmal mit dem Fuß in die Maschen des Drahtes treten. Spektakuläre Sprünge soll es auch in der Reifferscheider Burg geben.

Worum geht es überhaupt?

Der Inhalt des geplanten Films: Ein Retrovirus ist außer Kontrolle geraten. Innerhalb einer Woche werden 90 Prozent der Menschheit ausgelöscht. Jedoch bleibt ein verschwindend geringer Bruchteil der Erdbevölkerung resistent gegen das Virus und versucht, in dem sich ständig verändernden Ökosystem seine Nische zu finden.